Bis der Nachfolgebau für das aktuelle Calwer Krankenhaus steht, dauert es möglicherweise nur bis 2022. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Bau- und Umweltausschuss beschäftigt sich mit Sachstand / Flächennutzungsplan wird für Sondernutzung angepasst

Während in Nagold die Sanierung des Krankenhauses bereits begonnen hat, scheint es auch beim Calwer Haus mit großen Schritten voranzugehen. Bereits im Jahr 2022 könnten Krankenhaus und Campus fertig sein, erklärte Claudia Krause, Abteilungsleiterin Zentrale Steuerung im Calwer Landratsamt, auf Anfrage.

Calw. "Nach derzeitigem Planungsstand geht der Landkreis als Vorhabenträger davon aus, dass vor der Sommerpause 2019 die konkretisierte Entwurfsplanung auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses abgeschlossen und den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt wird", heißt es in der Vorlage der jüngsten Sitzung des Calwer Bau- und Umweltausschusses. Der Bauantrag solle dann möglichst noch im Herbst 2019 eingereicht werden, Baubeginn wäre somit im Frühjahr 2020 möglich.

Erste Maßnahmen auf dem Stamheimer Feld starten schon 2019

Und: "Mit den bauvorbereitenden Maßnahmen am Grundstück auf dem Stammheimer Feld III soll bereits im Herbst 2019 begonnen werden", erklärt Claudia Krause auf Anfrage unserer Zeitung. Geht alles glatt, werde das Krankenhaus – inklusive des geplanten Gesundheitscampus’ – schon im Jahr 2022 stehen, so die Abteilungsleiterin Zentrale Steuerung im Calwer Landratsamt.

Der Bau- und Umweltausschuss empfahl dem Gemeinderat nun, diesen Sachstandsbericht zur Kenntnis zu nehmen – und zudem die Stadtverwaltung zu beauftragen, die Flächennutzungsplanänderung fertigzustellen und öffentlich auszulegen.

Konkret geht es darum, dass die Flächen des Gewerbegebietes Stammheimer Feld III formal gewissermaßen freigegeben werden müssen. Oder mit anderen Worten: Damit am Rand des Gewerbegebiets Krankenhaus und Gesundheitscampus errichtet werden dürfen, muss das Gebiet, zu dem die vorgesehene Fläche gehört, zunächst im Flächennutzungsplan für diese Sondernutzung umgewidmet werden.

Eine erste, frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden sei bereits erfolgt; seitens der Öffentlichkeit habe es keine Stellungnahmen oder Bedenken gegeben. Auch vom Regionalverband Nordschwarzwald und dem Regierungspräsidium Karlsruhe seien keine Anregungen oder Einwände gekommen.

Dennoch habe es Hinweise und Anregungen aus der Behördenbeteiligung gegeben, die nun in den Erläuterungsbericht zur Flächennutzungsplan-Änderung eingearbeitet werden sollen, bevor die Unterlagen erneut ausgelegt werden.

TÜV-Gutachter hat mögliche Konflikte als lösbar bewertet

Die Calwer Stadtverwaltung plant, die Änderung noch in diesem Jahr verfahrensrechtlich abzuschließen und dem Regierungspräsidium Karlsruhe zur Genehmigung vorzulegen.

Bedenken kamen in der Sitzung des Ausschusses von Hans Necker (Neue Liste Calw) unter anderem wegen des möglichen Lärms durch die im Gewerbegebiet ansässigen Betriebe.

Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert erklärte jedoch, dass ein TÜV-Gutachter den Planentwurf bereits beurteilt und die möglichen Konflikte als lösbar bewertet habe – entweder mittels Lärmschutzmaßnahmen oder Kompromissen mit den potenziellen Lärmverursachern. Am Ende werde auf jeden Fall alles abgearbeitet sein, zeigte OB Ralf Eggert sich optimistisch.