Beim Ausflug der Stadtranderholung ins Rötenbachtal hatten die Kinder viel Spaß. Foto: Mann Foto: Schwarzwälder-Bote

Ferien: Stadtranderholung bietet buntes Programm für Kinder / Extra kleinen Holzbackofen gebaut

Calw. Zwei Wochen lang war das Calwer Jungscharhüttle von 51 Kindern im Rahmen der Stadtranderholung des evangelischen Stadtjugendwerks (EJW) in Beschlag genommen.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter hatten zusammen mit Jugendreferentin Sibylle Mann ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Bei den Werkstätten konnten die Kinder frei entscheiden, ob sie lieber Fußball spielen, sich in ihren Lager aufhalten, eigene Spielideen umsetzen oder eines der Kreativangeboten wählen wollten.

Extra für die Stadtranderholung (Stara) hatte das Team einen kleinen Holzbackofen gebaut. In ihm wurden Blechkuchen und Brötchen gebacken. Schnell merkten die großen und kleinen Bäcker, dass das Heizen eines solchen Ofens viel Erfahrung braucht. Bei den ersten Versuchen reichte die Wärme nicht aus. Zum Glück gab es in der Küche den Elektroherd, in dem Kuchen und Brötchen fertig gebacken werden konnten.

Heiß begehrt waren auch die Werkstattangebote. In der Spiegelwerkstatt wurden individuelle Spiegel angefertigt, im Nähatelier Eulen produziert und beim Friseur neue Frisuren ausprobiert. Wer ein Vesperbrettchen als Erinnerung mitnehmen wollte, arbeitete mit dem Brennpeter. Außerdem wurden Minions aus Blumentöpfen gebastelt, bunte Vögel aus Holz bemalt und Fackeln aus Wachs sowie alten Baumwollstreifen gewickelt.

Schnell wurden auch eigene Betriebe eingerichtet. So wurde mit den Sackkarren und dem Bollerwagen ein Taxiunternehmen gegründet.

Außerdem gab es in jeder Woche einen Ausflug. Zuerst startete die Gruppe ins Rötenbachtal. Die erste Etappe auf den Wimberg wurde mit dem Bus zurückgelegt. Nachdem auf der Strecke versteckte Hinweise zu suchen und Aufgaben zu erfüllen waren, wartete das Küchenteam in der Nähe des Zavelsteiner Brückles mit dem Picknick. Danach startete im Rötenbach der Wettbewerb, welche Gruppe das größte Steinmännchen bauen kann. Viele Kinder kannten das Rötenbachtal noch nicht und waren begeistert, dass es hier so einen tollen Bach zum Spielen gibt.

Herzogschaukel besonders beliebt

Der zweite Ausflug führte nach Ludwigsburg in den Märchengarten. Hier waren die Herzogschaukel, die durch Sinnestäuschung den Eindruck vermittelt, dass sich die Zimmerwände auf den Kopf stellen, und das Boot Fahren der absolute Renner.

Bei der morgendlichen Gemeindeversammlung stellten der Amtsbote Frieder und die Briefträgerin Meike Begegnungen von Jesus mit Menschen vor. Die beiden Figuren zeigten auf, welche Bedeutung die Worte von Jesus haben.

Bei dieser Plenumsrunde diskutierten die Kinder auch die in diesem Jahr eingeführte Stara-Währung. Die Mehrheit sprach sich bei der Abstimmung dagegen aus und befürwortete für die nächste Stara wieder die Praxis der Tauschgeschäfte.

Als am vorletzten Tag der Regen das Spielen auf dem Gelände unmöglich machte, gab es im kuschelig warmen Tagesraum das Dorfkino mit einem unterhaltsamen Programm.

"Mit unserem neuen Konzept, dass die Kinder in bestimmten Zeitfenstern selbst entscheiden können, ob sie an einem Programmangebot teilnehmen oder frei spielen, werden wir dem Bedürfnis der Kinder gerecht", resümiert Sibylle Mann. "Und wenn dann noch Jugendliche im Team dabei sind, die mit den Kindern auf der Wiese herumtollen, ist das gigantisch." Viele Kinder würden mit Angeboten überschüttet, so dass wenig Freiraum für selbstbestimmtes Spielen bleibt. Wenn am Ende Kinder und Mitarbeiter sich gleich fürs nächste Jahr verabredeten, sei das eine tolle Sache.