Aufsichtsratsvorsitzender Markus Wendel, Vorstand Karlheinz Walz (von links) sowie Vorstand Gerd Haselbach (Zweiter von rechts) ehrten langjährige Mitglieder der Raiffeisenbank im Kreis Calw eG. Foto: Verstl

Geschäftsstellen Würzbach, Rohrdorf und Ebershardt werden zum Ende des Jahres geschlossen.

Calw-Altburg/Neubulach - Kostendruck durch anhaltend niedrige Zinsen und zunehmende Regulatorik, vor allem aber das deutlich veränderte Kundenverhalten zwingen die Raiffeisenbank im Calw eG mit Sitz in Neubulach zur Schließung kleiner Filialen. Das gaben die Vorstände Gerd Haselbach und Karlheinz Walz bei der Mitgliederversammlung in Altburg bekannt.

So werden die Geschäftsstellen Würzbach, Rohrdorf und Ebershardt zum Ende des Jahres geschlossen. Zugleich, so Haselbach, geht ein Geldautomat und Kundenservice-Terminal auf dem Gelände von Elektro-Seeger in Rohrdorf in Betrieb. In Zavelstein werden der persönliche Service und die Beratung ebenfalls zum Jahresende eingestellt. Es bleibt ein Geldautomat und ein Kundenservice-Terminal. Die Beratung der Kunden aus Zavelstein und Würzbach erfolgt dann in der Geschäftsstelle Altburg. Deren Leiter Bernd Großhans wies auf das seit Mai bestehende telefonische KundenServiceCenter hin sowie auf die Ausweitung der persönlichen Beratungszeiten nach vorheriger telefonischer Vereinbarung.

Auf Entwicklung reagieren

"Von Jahr zu Jahr stellen wir fest", sagte Walz, "dass immer mehr Kunden das Online-Banking nutzen." Aufsichtsratsvorsitzender Markus Wendel wies darauf hin, dass Untersuchungen innerhalb der Bank ergeben haben, dass in einigen Filialen nur noch drei oder vier Kunden pro Stunde an den Schalter kommen. Dabei fragen sie vor allem Dienstleistungen nach, die man auch am Serviceautomaten erledigen kann.

Das wiederum wirke sich, sagte Walz, vor allem in den Kleinstgeschäftsstellen aus. Man müsse auf solche Entwicklungen verantwortungsvoll reagieren. Man bewege sich dabei, so Haselbach, im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und der Beibehaltung genossenschaftlicher Prinzipien wie Regionalität und Dezentralität. Und weiter: "Mit diesen Maßnahmen sehen wir den Anspruch einer sinnvollen Gesamtlösung bei der weiteren Entwicklung unserer Geschäftsstellenstruktur als erfüllt."

Mit dem Geschäftsverlauf zeigten sich die beiden Vorstände mehr als zufrieden. Im Geschäftsjahr 2018 werde sich die Bilanzsumme auf mehr als 500 Millionen Euro erhöhen. Laut Walz dürften sich trotz der niedrigen Zinsen die Kundeneinlagen auf Vorjahreshöhe bewegen. Im Kreditgeschäft sei erneut mit einem überdurchschnittlichen Zuwachs um 6,5 Prozent auf 330 Millionen Euro zu rechnen. Haselbach erwartet einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau von rund 1,6 Millionen Euro. Somit könne wieder eine weit über den Marktverhältnissen liegende Dividende von 4,5 Prozent in Aussicht gestellt werden.

Spendenaktion geplant

Walz kündigte eine Spendenaktion zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) an. Während der Sparwoche 2018 wird eine Registrierungsaktion durchgeführt. Teilnehmer werden in eine weltweite Datei aufgenommen, um so Leukämiekranken mit einer Knochenmarkspende helfen zu können. Um die Kosten von 35 Euro pro Registrierung abzudecken, stellt die Bank 5000 Euro zur Verfügung. Die Daten: Montag 29. Oktober Geschäftsstelle Altburg; Dienstag, 30. Oktober Geschäftsstelle Ebhausen; Mittwoch, 31. Oktober Geschäftsstelle Neubulach.

Altburgs Ortsvorsteher Davide Licht erinnerte in seinem Grußwort an den vor 200 Jahren geborenen Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der zu den Gründern der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland gehörte. Dazu zähle, dass bei allem wirtschaftlichen Streben der einzelne Mensch nicht vergessen werden dürfe.

Info Ehrungen

Für 40 Jahre Mitgliedschaft bei der Raiba wurden geehrt: Gerhard Joachim Barth (Oberreichenbach); Renate Braun-Gisi, Wimberg; Alfred Burkhardt, Tomas Fenchel, Bernhard Holzäpfel, Wolfgang Kober, Detlef Lübke (alle Altburg); Monika Peters (Düsseldorf); Friedrich Pfrommer (Altburg); Wolfgang Schenke (Wimberg); Lothar Schmidt (Altburg); Achim Schneider (Stammheim); Eberhard Sprang, Theo Walz, Luise Weil (alle Altburg); Alfred Zimmer (Bodelshausen).

50 Jahre: Helmut Härle (Hirsau); Friedrich Kappler (Oberreichenbach); Reinhold Kober (Stammheim); Rolf Lerchenfeld (Althengstett); Ewald Maisenbacher (Düsseldorf); Hermann Pfrommer, Adam Schwellinger (beide Rötenbach); Eberhard Schwämmle (Neubulach); Georg Stoll (Altburg); Kurt Storz (Sommenhardt); Hannelore Widmann (Heumaden).

60 Jahre: Georg Baier (Würzbach); Hans Gall (Rötenbach); Alfred Großhans (Altburg).