Wenn Gräber so aussehen, wird das vom Friedhofsamt angemahnt. Foto: Hölle

Eberhard Steiniger verteilt gelbe und grüne Karten für Grabpflege. Mehrheit der Nutzer beteiligt sich.

Calw - Alle Jahre wieder verteilt Eberhard Steiniger gelbe Karten. Aber nicht als Schiedsrichter bei einem Fußballspiel, sondern als Mitarbeiter des städtischen Gartenbauamtes Deswegen hat er auch grüne Karten zur Hand.

Steiniger ist für sämtliche neun städtische Friedhöfe und damit auch für den Zustand und das Erscheinungsbild von etwa 8000 Gräbern zuständig. In dieser Eigenschaft schaut er regelmäßig nach, ob sich eine Grabstätte in einem ungepflegten Zustand befindet.

Wenn das der Fall sein sollte, wird das dokumentiert. Und das betreffende Grab wird mit einem gelben Kärtchen versehen, dem zu entnehmen ist, dass dieser Zustand innerhalb von drei Monaten in Ordnung zu bringen ist. Andernfalls erfolge die Einebnung.

Von losen Steinen gehen Gefahren aus

Gelb gibt es auch, wenn Steininger einen losen Grabstein entdeckt. "Bitte sofort wieder sachgemäß befestigen" lautet dann die Aufforderung. Von solchen Steinen können für die Friedhofsbesucher Gefahren ausgehen. Wenn’s ganz schlimm ist, dann schreitet der Mann von der Friedhofsverwaltung selbst ein. Früher wurden lockere Grabsteine einfach umgelegt. Das tut Steininger jetzt nicht mehr. Er befestigt sie mittels eines Holzpflocks und eines Spanngurts. Im vergangenen Jahr hat er sich damit, wie berichtet, nicht nur Freunde geschaffen.

"Aber Ordnung muss sein", sagt Steiningers Chef Jürgen Vogel. Das gilt auch für die Bepflanzung. Wenn diese zu hoch gewachsen oder insgesamt unordentlich ist, werden die Nutzer angeschrieben und gebeten, sich unter der Telefonnummer 07051/16 74 51 an das Friedhofsamt zu wenden. "Ich verstehe mich nämlich nicht als Aufsichtspersonal", meint Eberhard Steininger in diesem Zusammenhang. Im Gegenteil: Er würde gerne Tipps geben.

Ansprechendes Bild wird angestrebt

"Wir wollen auf unseren Friedhöfen ein ansprechendes Bild haben", betont Jürgen Vogel. Insgesamt wird er dabei, wie er gerne einräumt, von der Mehrheit derjenigen, die Gräber pflegen, unterstützt. Trotzdem wurden zuletzt nach dem Ende der Frostperiode an die 500 gelbe und grüne Kärtchen verteilt. Aus Erfahrung weiß man beim Friedhofsamt aber schon, dass manche darauf überhaupt nicht reagieren werden.