20 Infotafeln sollen über Mythen aufklären. Foto: Rousek Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Volkshochschule Calw stellt in einer Ausstellung verbreitete Aussagen und Fakten gegenüber

Calw. Bis heute haben sich manche Mythen aus der DDR in den Köpfen ihrer ehemaligen Bewohner gehalten. In der Ausstellung "Mythos und Wirklichkeit" der Volkshochschule (VHS) Calw, sollen diese, meistens von der SED-Regierung erfundenen, scheinbaren Fakten, nun der Wirklichkeit gegenübergestellt werden. Noch bis zum 31. August können Interessierte die Ausstellung im Foyer der VHS Calw besuchen. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 18 Uhr.

Die insgesamt 20 Tafeln wurden von der Konrad-Adenauer-Stiftung entworfen. Sie befassen sich kritisch mit beschönigenden Aussagen über die DDR, wobei fünf verschiedene Themen im Fokus stehen: "Der DDR-Staat – Eine sozialistische Diktatur", "Das Volk der DDR – eingemauert und überwacht", "Wirtschaft und Umwelt in der DDR", "Schule und Ausbildung in der DDR" sowie "Jugend und Kultur in der DDR". Zu jedem Thema gibt es mehrere Mythen, wie zum Beispiel "Die DDR war eine Wirtschaftsmacht".

Lernziele vorgeschlagen

Diese werden dann durch Fakten und verschiedene Beispiele wiederlegt. So seien beispielsweise die Wirtschaftsberichte der DDR gefälscht gewesen und sollten lediglich der Desinformation der eigenen Bevölkerung dienen. Die stabilen und niedrigen Preise für alltägliche Güter, wie Grundnahrungsmittel und Heizkosten, konnten nur durch staatliche Subventionen und durch die Überteuerung von Luxusartikeln aufrechterhalten werden, ist ebenfalls auf den Infotafeln zu lesen. Unter anderem deswegen stand die DDR vor ihrem Ende kurz vor dem Bankrott.

Auf der Internetseite der Konrad-Adenauer-Stiftung sind zu den Tafeln Arbeitsaufträge und Lernziele vorgeschlagen, die zum Beispiel von Schulklassen als Leitfaden genutzt werden können. Die freie evangelische Schule Nordschwarzwald war laut Sebastian Plüer, dem Leiter der VHS Calw, bereits zu Gast. Es habe auch einige Besucher gegeben, die selbst ehemalige DDR-Bürger waren und sich nun kritisch mit den Mythen ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Genau das sei auch wichtig um "Ostalgie", also eine nostalgisch geblendete Sicht auf die DDR, zu vermeiden, meint Plüer.