Ein beliebtes Silvester-Essen: Raclette. Foto: beats1/ Shutterstock

Wir geben Tipps zum Silvesteressen und stellen Traditionen aus dem Ausland vor.

Calw - Was soll man an Silvester zu essen machen? Diese Frage stellt man sich Jahr für Jahr. Thomas Peter, Ortsverbandsvorsitzender des Dehoga in Calw, gibt Tipps und Ideen. Außerdem wagen wir einen Blick ins Ausland in Sachen Essen und Traditionen.

Natürlich, wer kennt es nicht: An Silvester gibt es Fondue oder Raclette. Doch muss das wirklich sein? Welche anderen Möglichkeiten gibt es? In der heutigen Zeit ist Low-Carb (von englisch low, "wenig", und carb, Abkürzung für carbohydrates "Kohlenhydrate") im Trend.

Wem es auf die Kalorien ankommt, dem empfiehlt Thomas Peter, das Fondue statt mit Fett mit einer Rinderbrühe zu machen, gibt aber zu bedenken, dass das Fleisch darin etwas länger brät – an Silvester aber kein Problem, man bringt doch Zeit mit, oder? Weißbrot und Salatbuffet dazu und fertig ist das kalorienbewusste Silvesteressen.

Für all jene, die größere Gruppen bekochen, sagt Peter, dass es das Wichtigste sei, "Druck vom Herd zu nehmen", also Gerichte zu nehmen, die man gut vorbereiten kann. Roastbeef, zubereitet nach der sogenannten Niedergarmethode, also im Backofen bei circa 80 Grad, biete sich hier an, so Peter.

Als Calwer kann man sich natürlich auch ein Beispiel an Hermann Hesse nehmen. In einer Grillpfanne zubereitetes Forellenfilet, dazu eine Meerrettichsahnesoße und frisches Weißbrot gelten als Lieblingsessen Hesses – an Silvester schnell und unkompliziert zubereitet.

Doch wie sieht es im Ausland aus? Welche Traditionen und besonderen Menüs gibt es? Die Stadt Berlin hat hierzu auf ihrer Homepage eine umfassende Übersicht gestaltet.

Spanien

Um Mitternacht zwölf Trauben zu essen, eine je Glockenschlag, ist hier Tradition. Gelingt dies nicht, wird man im gerade gestarteten Jahr Pech haben, so der Brauch. Gelingt es, kann man sich etwas wünschen.

Italien

Hier ist rote Unterwäsche in der Neujahrsnacht ein absolutes Muss. Wer glücklich und erfolgreich sein möchte, sollte mit roter Wäsche ins neue Jahr "rutschen". Egal ob Spitzenhöschen oder Boxershorts – Hauptsache rot. Zu essen gibt es traditionell Schweinshaxe mit Linsen. Die deftige Kost bringt angeblich Glück in Gelddingen.

Griechenland

Hier wird gezockt. Es geht hoch her bei Karten- oder Würfelspielen zu Hause oder im Kasino. Das große Neujahrszocken beginnt bereits am Abend des 31. Dezember und dauert oft bis zum Sonnenaufgang am 1. Januar. Landesweit wird legal oder illegal ein dreistelliger Millionenbetrag verspielt. Wer gewinnt, soll das ganze Jahr über Glück haben. Wer nicht gewinnt, kann wenigstens auf Glück in der Liebe hoffen.

USA

Vor allem im Süden der USA werden zu Silvester gerne Linsen oder Linsensuppe gegessen. Weil die Linsen ein bisschen wie Münzen aussehen, sollen sie Glück und Geldsegen versprechen. In Teilen Pennsylvanias, einem US-Bundesstaat – dort, wo früher viele Deutsche siedelten –, gehört auch Sauerkraut zu den Traditionsgerichten. Dann gibt es noch die Regel "Nothing Goes Out", nach der am ersten Tag des Jahres nichts das Haus verlassen darf, auch nicht der Müll. Wenn doch, droht Unglück.

Tschechien

Hier gießen viele Familien Blei, um in die Zukunft zu schauen – noch älter aber ist der Brauch, einen Apfel zu halbieren und am Kerngehäuse das Schicksal abzulesen. Bilden die Kerne ein Kreuz, droht Unheil; in Sternform stehen sie für Glück. Finanziellen Erfolg soll nach tschechischer Tradition ein Mitternachtsessen mit Linsen bringen, die Geld symbolisieren. Die Hauptstadt Prag organisiert seit den 1990er-Jahren am Abend des 1. Januar stets ein großes Feuerwerk, das Zehntausende anlockt.

Übrigens: Im Internet unter www.berlin.de gibt es noch weitere traditionelle Bräuche zu finden.