Ralf Eggert (von links), stellvertretender Abteilungskommandant Rainer Stotz, neuer Abteilungskommandant Martin Rentschler, Stadtbrandmeister Dirk Patzelt sowie zweiter stellvertretender Kommandant Michael Rentschler stellten die neuen Strukturen vor. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Führungsspitze wird künftig anders organisiert / Mehr Einsätze denn je im vergangenen Jahr

Calw. Die Calwer Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) wählte mit Martin Rentschler ihren neuen Kommandanten. Stadtbrandmeister Dirk Patzelt hatte derweil die Führungsspitze der Gesamtwehr umstrukturiert.

"Ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht, aber ich möchte keine Abteilung vernachlässigen", sagte Patzelt über die Neustrukturierung. Der stellvertretende Abteilungskommandant Rainer Stotz würdigte dessen Arbeit. "Der Wunsch ist nachvollziehbar und wir werden einige Dinge neu strukturieren, die in der Doppelfunktion in den vergangenen 28 Jahren selbstständig abliefen", meinte er.

Zuvor hatten seine Kameraden Michael Rentschler zum zweiten stellvertretenden Abteilungskommandanten gewählt. Jene Position, die bislang der neue Kommandant innehatte. "Wir kennen uns und ich baue weiter auf gute Zusammenarbeit. Einer alleine kann die ganzen Aufgaben nicht erfüllen", dankte Martin Rentschler den Feuerwehrleuten für das Vertrauen.

"Goldene Zeiten"

Wie vielfältig die Aufgaben sind, wurde beim Rechenschaftsbericht Patzelts nur allzu deutlich. Die Kameraden haben ein Einsatz-Rekordjahr hinter sich. Insgesamt 266 Mal rückten die Einsatzkräfte von Calw aus. "Für eine ehrenamtliche Wehr wird das grenzwertig, da auch noch Ausbildung und Lehrgänge für den Landkreis anstehen", sagte Patzelt. Die Steigerung der Einsatzzahlen führt er auf den Klimawandel zurück. Allein 72 Einsätze im Bereich der 141 technischen Hilfeleistungen waren wegen Unwetter. Darüber hinaus alarmierten 67 Mal Brandmeldeanlagen die Einsatzkräfte, 28 Mal mussten sie löschen. Davon wurden vier Brände als Großbrand eingestuft. Neben drei Überlandhilfen brannte es auch einmal in der Calwer Innenstadt, im Gebäude der Metzgerei Blum (wir berichteten).

51 Aktive engagieren sich in der Calwer Abteilung, das Durchschnittsalter beträgt 40 Jahre. "Das Alter darf gerne reduziert werden, gerne auch durch Quereinsteiger", warb Patzelt für weitere Mitstreiter.

"Man muss schon eine große Hingabe für die Feuerwehr haben, um diese Bereitschaft an den Tag zu legen", lobte Oberbürgermeister Ralf Eggert. Umso mehr sei es dem Gemeinderat ein Anliegen, in aktuell "goldenen Zeiten" in den Bereichen Fahrzeuge, Gebäude und Ausbildung zu investieren. Wie der Stadtbrandmeister unterstrich auch Eggert, dass er sich wünsche, dass alle Feuerwehrleute immer gesund von den Einsätzen zurückkommen. "Auch in emotionaler Hinsicht und dafür ist ihre gute Kameradschaft wichtig", meinte Eggert.