Sascha Pazdera (Mitte) – alias Michael Jackson – ahmt den King of Pop nach wie kaum ein Zweiter. Foto: Fritsch

"Jacko-Tribute-Show" des mehrfach ausgezeichneten Imitators Sascha Pazdera begeistert Besucher beim Klostersommer.

Calw-Hirsau - Seine Musik ist unsterblich, sein Tanzstil der "Moonwalk" ist legendär und in seiner Persönlichkeit zeigte er sich bisweilen bizarr: Michael Jackson war und ist auch nach seinem frühen Tod 2009 der unbestrittene King of Pop.

Die "Michael Jackson Tribute Show" um den mehrfach als besten Jackson-Imitator ausgezeichneten Frontmann Sascha Pazdera trat beim Klostersommer an, den Mythos "Jacko", wie ihn seine Fans nannten, in den Herzen derselben lebendig zu halten. Im Publikum waren alle Altersgruppen vertreten. Von 80-Jährigen mit Silberhaar bis zu Teenies im Original Billy Jean-Outfit und mit den entsprechenden Mooves zur Musik.

Weiß gepudertes Gesicht, das schwarze Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und ein paar Ringellocken hängen in der Stirn, das gold-silberne Lederoutfit aus der History-Tour – der Look zum Auftakt unter anderem mit "Stranger in Moscow" passte. Und die Fans waren auf dem Laufenden, klatschen bei den ersten Akkorden schon mit. Kunstnebelfontäne und ein riesiger Videoscreen, auf dem sich Standbilder aus der Jackson-Biografie mit Live-Einblendungen von den Akteuren und dem klatschenden, jubelnden Publikum abwechseln, sind die sparsame Bühnendeko. Dafür ist ordentlich Technik aufgefahren für den Solisten, die vierköpfige Begleitband aus Piano, Gitarre, Bass und Drums sowie die Backgroundsänger Mirco, Mara und Lena.

Hits der Jackson Five, der Brüder-Gruppe, mit der Michael seine musikalische Karriere begann, stimmten ein auf die Welthits des genialen Entertainers, Songschreibers, Sängers und Tänzers. "Blame it on the Boogie" oder "I want you back" stehen für diese Ära. "Smooth Criminal", "You make me feel" oder "Human Nature" instrumental dargeboten, "Black or White" und "Billy Jean" wecken Erinnerungen an die Live-Konzerte des Ausnahmekünstlers.

In wechselnden authentischen Outfits vermittelte die Truppe um Sascha Pazdera etwas von dieser Großartigkeit. Etwas langatmig gerieten die Animationsübungen fürs Publikum, die Sänger und Saxophonist Mirco immer mal wieder einstreute. Doch noch vor der Pause war das Publikum so in Stimmung und dabei, dass die meisten bei den ersten Takten eines neuen Stückes schon wieder standen und klatschten. Die bulgarische Artistin und Tänzerin Veselka Ivanova bereicherte die Performance der Tribute-Truppe. Sie umgarnte das Jackson-Double mit einem anmutigen schlangengleichen Tanz und sorgte für atemlose Spannung bei ihrer Akrobatik an den Tüchern hoch unterm Bühnendach. "Dirty Diana" und "Don’t stop till you get enough" leiteten über zu "Beat it". Johlend wurde der Jackson-typische Griff in den Schritt quittiert und nach einer – authentischen? – langen Pause, in der die Akteure wie eingefroren verharrten und sich das Publikum in einen "Zugabe"-Rausch klatschte, gab’s noch ein paar fulminante Takte "Beat it" obendrauf.

Fazit: Das Publikum war begeistert und die Stimmung war bestens. Da konnte man getrost darüber hinwegsehen, dass sich unter den sexy Outfits des Jackson-Darstellers statt eines Sixpacks ein Bäuchlein wölbte und dass es manchmal zwei, drei Takte brauchte, bis seine Stimme in der Spur war. Sascha Pazdera hat in Englisch vermittelt, dass Jackson bei seinem Erfolg auch die Benachteiligten der Welt nicht vergessen hat. Er hat den King of Pop einst auch selbst getroffen. "Es ist nicht wichtig was du tust. Es ist wichtig, dass du es mit dem Herzen tust.", habe dieser ihm mitgegeben. Den "Earth Song" und "Man in the Mirror" gab’s zum Schluss und bei vielen Besuchern hat das Gehörte und Gesehene sicher Erinnerungen an viele weitere Hits des Popgiganten geweckt.