Die Musiker der Taiko-Band Gocoo trommelten in der Klosterruine Hirsau voller Energie und Euphorie. Foto: Fritsch

14 Trommler aus Japan stehen auf Bühne in Klosterruine. Rhythmische und energiegeladene Beats.

Calw-Hirsau - 14 Trommler der Taiko-Band Gocoo aus Japan standen auf der Bühne in der Klosterruine in Hirsau. Sie rissen das Publikum mit ihren rhythmischen und energiegeladenen Beats mit.

Nur mit je zwei Holzstäben ausgerüstet erzeugten die japanischen Künstler der Taiko-Band "Gocoo – Tokyo Tribal Groove Orchestra" mit schier unglaublicher Präzision und beeindruckendem Zusammenspiel faszinierende Klänge auf ihren Trommeln.

Die Stammbesetzung der Band aus Tokio bilden zwar nur elf Musiker, aber in Hirsau standen sie zu 14. auf der Bühne – acht Frauen und sechs Männer.

Mantrahafte Gesänge durchziehen Stücke

Zu den Klängen kamen neben Sprüngen in die Luft, fließende Bewegungen, die bei den Frauen grazil aussahen und bei den Männern kraftvoll. Immer wieder rissen sie auch ihre Stäbe in die Luft, hielten sie hoch, nur um sie einen Augenblick später wieder auf ihre Instrumente krachen zu lassen.

Durchzogen waren die Stücke immer wieder von kurzen Schreien oder auch mantrahaften Gesängen der Musiker, allen voran von der "Lead-Drummerin" Kaoly Asano. Dass sie der Kopf von Gocoo ist, sei keine Selbstverständlichkeit, kann man auf der Internetseite der Gruppe lesen. Denn sie ist die erste weibliche Taiko-Spielerin die auch Frontfrau eines solch großen Ensembles ist.

Was die Musiker von Gocoo aus ihren Trommeln bei ihrem Auftritt im Kreuzgang herausholten, war vielfältig. Man fühlte sich in die Urzeit zurückversetzt, fand sich in einem Gewitter mit grollendem Donner wieder, erkundete den Dschungel oder begab sich auf die Pirsch, um zu jagen.

Tiermasken erinnern an Karneval

All diese Bilder und Klangwelten schufen die Frauen und Männer von Gocoo allein mit dem Klang ihrer Trommeln.

Doch auch optisch kreierten sie Fantasiewelten, als etwa die Hälfte der Trommler mit Tiermasken auf der Bühne tanzte und das ganze wie ein mysteriöser Karneval anmutete.

Immer wieder wurde bei den Trommelkaskaden langsam und leise angefangen, dann die Spannung aufgebaut, um schließlich laut und schnell zu enden. Trotz der Vielfalt und unterschiedlichen Darstellung der Stücke wirkten einzelne davon in sich trotzdem hin und wieder repetitiv. Das störte das Publikum aber scheinbar nicht, und besonders im zweiten Teil des Auftritts sprang die Energie sowie Euphorie von der Musikgruppe auf das Publikum über. So wurde kräftig mitgeklatscht und teilweise gejubelt. Dafür bedankte sich Kaoly Asano beim Publikum sogar mehrmals auf Deutsch.

Mitsingen durften die Besucher dann noch während der Zugabe, bei der die Hälfte der Gocoos auf einer Art Holzfächer trommelte.