Die Junge Union im Landkreis Calw tagte in Wenden. Foto: JU Foto: Schwarzwälder Bote

Klausurtagung: JU will das Ehrenamt in Vereinen in den Fokus rücken / Digitalisierung im ländlichen Raum stärken

N ordschwarzwald. Mehr Bürgerkontakt, mehr Digitalisierung für den Landkreis – so könnte man das Ergebnis der Klausurtagung der Jungen Union (JU) im Landkreis Calw zusammenfassen. Die jungen Konservativen wollen dafür ihre innere Struktur komplett neu ausrichten.

In Zukunft wird es beispielsweise einen Vereinsbeauftragten geben. Dieser soll nicht nur Ansprechpartner sein, sondern auch aktiv auf Vereine zu gehen. Folgerichtig wird ein Schwerpunkt der kommenden Jahre das Thema Ehrenamt sein. "Unsere Vereine leisten eine tolle Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deswegen müssen wir intensiver schauen, wo hier der Schuh drückt", so der Kreisvorsitzende Jonathan Frank aus Hochdorf. Die Junge Union will viel stärker als bisher Zuhörer und Dienstleister sein und mit den Bürgern Forderungen an die Regierenden ausarbeiten.

Zum Thema Digitalisierung holte sich die Junge Union gleich zwei Experten an Bord: Sebastian Brügmann vom Regionalverband Nordschwarzwald referierte über das Projekt "Digital Bl@ck Forest".

Gemeinden müssen sich stärker vernetzen

Ziel dieses Projektes ist es, die Digitalisierung auch in kleinen Gemeinden stärker voranzubringen und dabei die Bürger aktiv zu beteiligen. In Bereichen wie beispielsweise der Telemedizin, der Nahversorgung oder auch des Nahverkehrs seien noch zahlreiche Möglichkeiten für die Digitalisierung vorhanden. Die Gemeinden müssen sich dafür stärker noch als bisher vernetzen und sich gegenseitig ergänzen. Nur so könne ein bestmögliches Ergebnis für den Nordschwarzwald erzielt werden.

Ronja Kemmer, Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Ausschusses für die digitale Agenda, erläuterte die Problematiken des Netzausbaus. Der Tagungsort in Wenden, wo kaum mobiles Internet existiert, sei ein Beispiel dafür, wie viel noch zu tun ist. Man müsse vor allem von anderen europäischen Nachbarn lernen, wie man die Rahmenbedingungen besser gestalten kann. Die Digitalisierung biete viele Chancen, um Probleme des ländlichen Raumes anzugehen, so die 29-jährige Abgeordnete.

Sogleich beschlossen die Tagungsteilnehmer, eine Kampagne zum Thema Funkloch im Herbst zu starten. "Das liegt unserer Generation am Herzen, da müssen wir etwas tun", so die 18-jährige Luisa Koch aus Enzklösterle.