Beim nächsten Calwer Nachtumzug sind nicht nur Hästräger unterwegs. Foto: SB-Archiv

Augenmerk auf Alkohol und "Legal Highs". Beauftragte tragen am Nachtumzug hellbraune Westen.

Calw - Der Calwer Nachtumzug rückt näher. Am Rosenmontag, 27. Februar, ist es so weit. Erstmals dabei im Einsatz sind Jugendschutzteams.

Norbert Held ist seit November 2015 zuständig für die Präventionsstelle des Polizeireviers Calw. Er wird diese Jugendschutzteams begleiten. Ziel ist es, so erläuterte er im Gespräch mit unserer Zeitung, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sie dazu zu bringen, nicht zu viel Alkohol zu konsumieren. Vorbild für die Einrichtung dieser Teams sei Nagold gewesen, wo sie seit einiger Zeit eingesetzt werden und Erfolge erzielen konnten.

Geschäfte besuchen

In Calw wird die Arbeit schon vor dem Umzug beginnen. Die Teams, die sich aus Polizisten in Zivil, Vertretern des Ordnungs- und Jugendamts sowie des Vereins "Treffpunkt Sicher in Calw" zusammensetzen, werden im Vorfeld schon einmal die Geschäfte besuchen. "Hier wollen wir dafür werben, dass man sich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig den Ausweis zeigen lassen soll", so Held. Er hofft, dass dies schon Früchte tragen wird.

Aber nicht nur Jugendliche sollen die Teams im Auge behalten. Und Held hofft auch, dass seinen ehrenamtlichen Helfern an diesem Tag nichts passiert. Sollte es etwas Anzeigepflichtiges geben, würden die betreffende Personen dem Polizeirevier Calw zugeführt. Wie auch alkoholisierte Jugendliche entweder der Polizei, den Eltern oder dem Rettungsdienst übergeben werden sollen. Der Leiter der Präventionsstelle hofft jedoch, dass es so weit erst gar nicht kommt.

Hellbraune Westen

Die Teams sind während des Umzugs zwar in Zivil unterwegs, an ihren hellbraunen Westen mit der Aufschrift "Jugendschutzteam" jedoch gut zu erkennen. Das ist, wie Held erläutert, durchaus gewollt. Auch Passanten sollen die Teams ansprechen, wenn sie Jugendliche dabei beobachten, dass sie bewusstseinsverändernde Drogen zu sich nehmen. Das Gebiet um die Umzugsstrecke herum sei unübersichtlich und über viele Zugänge zu erreichen.

Für Held ist jedenfalls nicht nur Alkohol ein Problem. Er will auch, dass "Neue Psychoaktive Substanzen" (NPS), auch als "Legal Highs" bekannt, in Calw keine Chance haben. Das sind Substanzen, die oft in Form von Kräutermischungen oder Badesalze verkauft und als vermeintlich ungefährliche Alternativ-Droge beworben werden.

Nach dem Umzug will er mit seinen Helfern ein Fazit ziehen. Jetzt schon hofft er, dass sich das "Jugendschutzteam" auch in Calw etablieren wird.