Der islamische Theologe Mouhanad Khorchide ist am 17. April zu Gast im "Dialog in St. Aurelius." Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Mouhanad Khorchide plädiert für ein neues Bild des Islam / Gast beim Dialog St. Aurelius

Calw-Hirsau. "Islam ist Barmherzigkeit – für ein neues Bild des Islam": Das behauptetMouhanad Khorchide. Am Mittwoch, 17. April, ist er zu Gast beim "Dialog in St. Aurelius."

Khorchide, geboren 1971 in Beirut, aufgewachsen in Saudi-Arabien, studierte Islamische Theologie und Soziologie in Beirut und Wien, wo er mit einer Studie über islamische Religionslehrer promovierte. Seit 2010 lehrt er Islamische Religionspädagogik an der Uni Münster. Sein Thema: eine erstmals für den deutschsprachigen Raum geprägte zeitgenössische islamische Theologie. Khorchide zeigt, wie der Islam aus sich selbst heraus, nicht von außen, zu einem Selbstverständnis kommen kann, das eine fundamentale Wende hin zu einer Theologie eines barmherzigen Gottes vollzieht.

Das ist nicht nur wissenschaftliche Sensation. Mit seinem Beitrag, der sich auch in seinem gleichnamigen Buch niederschlägt, stellt der Muslim Khorchide den allgegenwärtigen Bildern von islamischen Gewaltakten und religiös angedrohten Höllenstrafen ein ganz anderes Bild des Islam gegenüber. Das ist geprägt von göttlicher Liebe, geduldiger Hinwendung zu den Geschöpfen und Menschenfreundlichkeit.

Khorchide plädiert leidenschaftlich für die Abwendung von der gegenwärtig noch weit verbreiteten fundamentalistischen Auslegung des Koran, an deren Stelle er eine humanistische Koranauslegung etablieren möchte, für manche ein revolutionäres Projekt.

Dabei nimmt der Münsteraner Theologe nur eine Eigenschaft Gottes, mit der Gott sich selbst im Koran am häufigsten beschreibt, auf, nämlich die Barmherzigkeit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; Informationen können unter Telefon 07051/7 03 38, info@keb-noerdlicherschwarzwald.de abgerufen werden. Die Veranstaltung, die um 19.30 Uhr beginnt, ist ohne Teilnahmebeitrag, um eine Spende wird gebeten.