Vortrag: Literaturwissenschaftler spricht über asiatischen Einfluss
Calw. Zwei der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts sind Thema eines Vortrags am Sonntag, 6. Mai. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen Hermann Hesse und Bertolt Brecht mit den großen Überlieferungen der asiatischen Kultur analysiert.
Der Tübinger Theologe und Literaturwissenschaftler Karl-Josef Kuschel spricht ab 17 Uhr im Saal Schüz des Hermann Hesse Museums zum Thema "Im Fluss der Dinge – Hermann Hesse und Bertolt Brecht im Dialog mit Buddha, Laotse und Zen".
Er zeigt darin die weitgehend unbekannte literarische Wirkungsgeschichte von Buddhismus und Taoismus im deutschen Sprachraum auf. Zugleich legt Kuschel anhand literarischer Texte Modelle von Interkulturalität und Interreligiosität frei, die auch heute noch von großer Relevanz sind. Insbesondere angesichts der Herausforderungen, vor denen die heutige Weltgesellschaft im Hinblick auf interkulturelle Beziehungen und Dialogkompetenz steht.
Wirkung auf spirituelle Suche vieler Menschen
Eine immer stärker vernetzte und kommunikativ verflochtene Welt fördert eine intensivere wechselseitige Verständigung zwischen den Nationen, ihrer Kulturen und Religionen. Auch Religionen asiatischer Herkunft sind heute stärker als je zuvor in der westlichen Welt präsent. Sie haben Einfluss auf die spirituelle Suche vieler Menschen in einem Europa, in dem die traditionellen Religionen und Ideologien in ihrem Einfluss gebrochen sind.
Das gilt insbesondere für die uralten Überlieferungen indischen und chinesischen Ursprungs, die von großen identitätsstiftenden und orientierunggebenden Figuren wie Buddha und Laotse verkörpert werden. Der Einfluss dieser "maßgebenden Menschen" begann in Deutschland bereits um die Wende zum 20. Jahrhundert, verschärft durch die epochale Krise Europas im Gefolge des Ersten Weltkriegs.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung (keb) Nördlicher Schwarzwald statt, der Eintritt ist frei. Um Spenden zugunsten der keb wird gebeten.
