Studie: Verband möchte mehr Daten dazu

Nordschwarzwald. Das sind schon außergewöhnliche Töne für einen CDU-Politiker: "Der Markt ist nicht dazu geeignet, billigen Wohnraum zu schaffen. Dazu braucht es die aktive Rolle des Staates." Das sagte Jürgen Großmann (CDU) in der Versammlung des Regionalverbands (RV) Nordschwarzwald in Pforzheim.

Der Nagolder Oberbürgermeister sieht darin eines der brennenden sozialen Probleme, vergleichbar mit den Herausforderungen durch den Klimawandel. Schon weil die gesetzlichen Anforderungen und die Wünsche von Bauherren und Mieter steigen, werde es zunehmend schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Zudem seien die Auftragsbücher der Bauwirtschaft bis 2015 voll, stellte Ulrich Bünger (Freie Wählervereinigung) fest. So sei es nahezu unmöglich, schnell für billigen Wohnraum zu sorgen. Schließlich könnten Potenziale nicht aktiviert werden, weil es an politischen Entscheidungen fehle.

Die Verbandsversammlung hat die Erstellung einer Wohnraumstudie beschlossen. Die soll aus zwei Modulen bestehen. Zum einen gehe es darum, den Wohnraumbedarf für die Region Nordschwarzwald bis zum Jahr 2035 zu ermitteln. Zum anderen soll der Frage nachgegangen werden, wo und in welchem Umfang durch Nachverdichtungspotenziale Wohnraum geschaffen werden kann.

Aufstockungs- und Verdichtungsmöglichkeiten

Da geht es um Aufstockungs- und Verdichtungsmöglichkeiten in bislang ungenutzten Bereichen. Zudem soll untersucht werden, wie Leerstände genutzt werden können. Insbesondere beim zweiten Modul will der RV, wie Verbandsdirektor Matthias Proske ankündigte, auf die Kommunen der Region zugehen, damit sie sich an vertiefenden Studien beteiligen können.