Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz sowie Medaillen des Landesverbandes zeichnete der Kreisfeuerwehrverband Calw verdiente, langjährige Brandbekämpfer aus. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Kreisfeuerwehrverband als Interessenvertretung der Einsatzkräfte / Medaillen für besonderes Engagement

Kreis Calw/Neubulach. Wenn in der Integrierten Leitstelle in Calw ein Notruf eingeht, stehen in 25 Gemeindefeuerwehren des Landkreises Calw und einer Werkfeuerwehr insgesamt 2658 aktive Brandbekämpfer zur Verfügung.

"Wenn man Verbandsarbeit definieren würde, müsste man dafür die Worte Interessenvertretung oder Lobbyismus verwenden", fasste Klaus Ziegler zusammen. Bei der Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) hob der Vorsitzende hervor, dass die Einsatzkräfte in den 85 Abteilungen sowie 675 Angehörige von Jugendfeuerwehren und 459 Ehemalige in den Alterswehren ein freiwilliges, ehrenamtliches Hilfeleistungssystem repräsentieren.

Nicht nur deshalb setzt sich der KFV unermüdlich für Rahmenbedingungen, angemessene Entschädigungen und Ausstattung der Wehren ein und wirbt auf kommunal- sowie landespolitischen Ebenen für Wertschätzung gegenüber den Feuerwehrleuten. Umso mehr freute er sich, dass sich der Landkreis künftig jährlich mit einem Platz im Feuerwehrhotel für einen erholungsbedürftigen Wehrangehörigen beteiligt.

Vor dem Hintergrund derartigen Engagements war Ziegler die Auszeichnung von Brandbekämpfer ein besonderes Anliegen – allen voran die Verleihung des Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Gold an Bad Wildbads Stadtbrandmeister und stellvertretenden Kreisbrandmeister Tido Lüdke. In Silber wurde die Anerkennung für den ehrenamtlichen Einsatz Martin Gröner und Bernhard Hummel von der Feuerwehr Bad Herrenalb sowie Kamerad Andreas Luz aus Neubulach zuteil. Die bronzene Variante erhielten die Nagolder Einsatzkräfte Thorsten Planinc und Oliver Walz.

Resümee gezogen

"In Anerkennung hervorragender Leistungen im Feuerwehrwesen" verlieh Ziegler zudem die silberne Ehrenmedaille des Feuerwehr-Landesverbandes an Eberhard Maletsch aus Schömberg sowie an Karl-Heinz Neuweiler und Werner Stängle aus Dobel.

Darüber hinaus ernannte der KFV den ehemaligen Stadtbrandmeister von Nagold, Paul Amand, zum Ehrenmitglied.

Zuvor hatte Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide ein Resümee des zurückliegenden Einsatzjahres gezogen. Vor allem die Brandmeldeanlagen verschiedener Einrichtungen führten demnach zu einer Steigerung von 34 auf insgesamt 1363 Einsätze. Zwar wies die Bilanz insgesamt 18 Tote durch Brände oder Unfälle aus, doch konnten die Feuerwehrleute auch 30 Personen davor retten. Darunter sind 16 Menschen, die vom nächtlichen Wohnhausbrand in Neubulach betroffen waren (wir berichteten). Außerdem bezifferte er das Volumen der von Wehren gestellten Anträge für neue Fahrzeuge in diesem Jahr auf 711 000 Euro. Im Vorjahr waren 854 000 Euro beantragt worden, 548 000 Euro davon wurden gewährt.

Neubulachs Bürgermeisterin Petra Schupp hob den Mut und die Entschlossenheit der Einsatzkräfte hervor und würdigte die Zusammenarbeit der Neubulacher Abteilungen, Nachbarwehren und zuständigen Kreisbehörden. "Der Kitt unserer Gesellschaft ist die Bereitschaft von Leuten, für andere einzutreten und ihre Leistungen nicht auf Heller und Pfennig abzurechnen", zollte Landkreisdezernent Joachim Bley den Feuerwehrleuten Respekt. Dabei dankte er ihnen, dass sie in besonderer Weise diese Verantwortung übernehmen.

"Damit leisten Sie einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag für die Bevölkerung im Landkreis", zollte auch Landtagsabgeordneter Klaus Dürr seine Anerkennung. Bezirksbrandmeister Jürgen Link verwies auf die Zunahme von Aufgaben und den Ausbildungsaufwand. "Unser gemeinsamer Dienst ist ein Markenzeichen von besonderer Wertschätzung, die geprägt ist vom guten Miteinander", betonte der Präsident des DRK-Kreisverbandes Walter Beuerle.

Zukunft der Leitstellen

Zudem mahnte er an, die derzeitigen politischen Gedanken auf Landesebene zur Zukunft der Leitstellen, vor allem im ländlichen Raum zu hinterfragen. "Sie muss erhalten bleiben und darf nicht zur Alarmierungsstelle werden", sicherte Ziegler ihm die KFV-Unterstützung zu. "Er führt ihn nicht nur, er lebt den Kreisfeuerwehrverband und wird von seiner Frau unterstützt", drückte Rainer Zillinger, Stellvertreter des Kreisvorsitzenden, seine Anerkennung aus. Zusammen mit Calws Stadtbrandmeister Dirk Patzelt wurde er zu Zieglers Stellvertreter gewählt.