Hubert Wolf spricht zum Thema "Kollege Papst, Frau Kardinal?". Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Priester gibt EInblick in die Geschichte der katholischen Kirche

Calw-Hirsau. Der Dialog St. Aurelius in Hirsau ist dafür bekannt, dass er immer wieder illustre Gäste an den traditionsreichen Ort bringt. Am Mittwoch, 25. Oktober, ist Hubert Wolf ab 19.30 Uhr mit dem provokativen Vortragstitel "Kollege Papst, Frau Kardinal?" zu Gast.

Wolf, gebürtig von der Ostalb, ist einer der bekanntesten katholischen Kirchenhistoriker der Welt. Seine Bücher sind so spannend zu lesen, dass sie – für theologische Bücher eine Seltenheit – zu Bestsellern geworden sind. Als erster Historiker erhielt er 1992 Zugang zu den vatikanischen Archivbeständen der Inquisition. Der Priester der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster.

Das Forum St. Aurelius freut sich darüber, dass man den renommierten Theologen zu einem Ausflug in seine schwäbische Heimat und damit auch zu einem Vortrag in St. Aurelius bewegen konnte.

Bunter und oft anders

Die Grundthese von Wolf ist, dass der heutige Katholizismus sich zu einseitig auf angeblich alte Traditionen beruft. Die Geschichte ist viel bunter und oft ganz anders verlaufen als vermutet.

Wer weiß zum Beispiel, dass Päpste einmal in Gremien eingebunden waren, die sie kontrollierten? Dass Frauen Sünden vergeben und die Diakoninnenweihe erhalten konnten? Dass Bischöfe vom Volk gewählt wurden und die Laien einst viel mehr zu sagen hatten?

Wolf geht es dabei nicht nur darum, Sensationelles aus der Kirchengeschichte auszugraben, sondern vor allem darum, die Geschichte als Anknüpfungspunkt für dringend notwendige Reformen darzustellen. Das Buch "Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte", in dem Wolf diese Sachverhalte darstellt, wird an dem Abend zum Kauf angeboten und selbstverständlich auch von ihm signiert werden.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Um eine Spende wird gebeten.