Ins alte Feuerwehrhaus neben dem Stammheimer Rathaus könnte ein Café eingerichtet werden. Foto: Fuchs

Es tut sich was in Stammheimer Ortsmitte: Kulturcafé und neue Gestaltung des Rathausvorplatzes in Planung.

Calw-Stammheim - In wenigen Tagen wird das neue Feuerwehrhaus in Stammheim offiziell eingeweiht. Doch auch die Planungen für das alte Gebäude schreiten voran. Und: Für den Rathausvorplatz gibt es ebenfalls bereits erste Überlegungen.

Rund 16 Monate ist es her, dass der Calwer Gemeinderat die Empfehlung ausgesprochen hatte, das alte Feuerwehrhaus neben dem Stammheimer Rathaus für eine Idee zu reservieren. Die Idee, dort einen Treffpunkt für Stammheimer Bürger und Vereine, ein Ort für Konzerte, Kleinkunst oder Lesungen einzurichten – eine Art Kulturcafé.

Barrierefreie Verbindung zum Rathaus und in die Bücherei?

Eine Interessengemeinschaft (IG) hatte bereits Ende 2016 mit Überlegungen zu diesem Projekt begonnen. Der Gedanke dabei: die Ortsmitte zu beleben und Veranstaltungen vor dem Rathaus zu stärken. Über das Gebäude, so der damalige Ansatz, könne zudem eine barrierefreie Verbindung zum Rathaus und in die Bücherei geschaffen werden.

Gegenwärtig, so berichtet Calws Oberbürgermeister Ralf Eggert auf Anfrage unserer Zeitung, werde nun von der Firma Femos das Konzept eines barrierefreien Cafés vertieft erarbeitet, das verstärkt Menschen mit Behinderung in den Alltag und das Leben in Stammheim einbinden könnte. Femos ist ein gemeinnütziges Inklusionsunternehmen, das Menschen mit Handicap beschäftigt. Einer der Gesellschafter der Firma ist die Gemeinnützige Werkstätten und Wohnstätten GmbH (GWW). In diesem Jahr, so Eggert weiter, sollen bereits Fördermittel für das Projekt beantragt werden, unter anderem über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und über die "Aktion Mensch".

Darüber hinaus soll sich noch mehr tun rund um das alte Feuerwehrhaus. So gebe es mittlerweile "erste Planungen bezüglich der Rathausvorplatzgestaltung", so der Oberbürgermeister. "Diese Entwürfe zur Platzgestaltung sollen voraussichtlich im September im Ortschaftsrat und Gemeinderat beraten werden, damit wir, die Stadt, noch im September einen ELR-Förderantrag stellen können für die Platzgestaltung." Allein für diese Planungen seien im städtischen Haushalt für dieses Jahr 30 000 Euro vorgesehen.

Und während sich die Vorhaben in der Ortsmitte noch eher am Anfang befinden, wurde bereits Ende vergangenen Jahres ein weiteres Projekt in Stammheim abgeschlossen: der Neubau des Feuerwehrhauses an der B 296 für knapp 2,8 Millionen Euro – rund 470 000 Euro mehr als ursprünglich geplant. "Im Jahr 2017 ging man von Baukosten in Höhe von circa 2,3 Millionen Euro aus. Aufgrund der angespannten Situation auf dem Markt wurden teilweise höhere Preise von den Firmen aufgerufen", erklärt Eggert. Zudem seien von Ortschafts- und Gemeinderat diverse Zusatzleistungen beschlossen worden; beispielsweise etwa 16 Quadratmeter großer Kellerraum, eine Wasserentnahmestelle, eine große Photovoltaikanlage und ein Rüttelklinkerboden in der Fahrzeughalle statt einer Bodenbeschichtung. "Diese Zusatzleistungen sind unstrittig sinnvoll, wirken aber auch spürbar kostenerhöhend", berichtet der OB. Etwa 1,1 Millionen Euro der Gesamtkosten wurden über Fördermittel finanziert.