Auf einer Wendeplatte wurde ein verkehrswidrig abgestelltes Auto abgeschleppt. Foto: Stocker

Drehleiter kann im Ernstfall Probleme bekommen. Parksituation wird neu geordnet.

Calw - Mit einem Löschfahrzeug und der Drehleiter war die Feuerwehr am Mittwochabend im Stadtkern unterwegs. " Durchfahrtskontrolle" hieß die Aktion, bei der sich für die Straßenverkehrsbehörde wieder einige neuralgische Punkte ergaben. Mit einer Neuordnung der Parksituation sollen diese beseitigt werden.

Sicherheitsoffensive

Bereits im April hat es in einigen Stadtteilen eine solche Kontrolle gegeben (wir berichteten). Jetzt wurde diese Offensive für mehr Sicherheit in der Kernstadt fortgesetzt. Erneut war der Zollstock dabei ein wichtiges Instrument. Mit ihm wurde gemessen, ob der so genannte ruhende Verkehr, also geparkte Autos, genügend Fahrbahn übrig lässt. Vorgaben dazu macht Paragraf 12 der Straßenverkehrsordnung (StVO), der in Verbindung mit Paragraf 32 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) eine Restbreite der Fahrbahn von 3,05 Metern verlangt.

So mancher Fahrzeughalter die dagegen verstoßen haben, wurde herausgeklingelt und aufgefordert, sein Auto wegzustellen. Dabei erläuterten Tugce Kilic, die Leiterin der städtischen Behörde, ihre Mitarbeiter Petra Schütz und Alfred Schultheiß sowie der stellvertretende Leiter des Polizeireviers Calw, Thomas Huber, die gesetzlichen Vorschriften. Sie gingen auch auf das bestehende Sicherheitsrisiko ein. Missachtet wurde beispielsweise das absolute Halteverbot auf der Wendeplatte am Ende der Straße Unterer Welzberg. Da sich der Autofahrer nicht ausfindig machen ließ, wurde sein Fahrzeug abgeschleppt. Nicht nur bei diesem Geschehen vor Ort erhielten die Akteure von den Anwohnern ein positives Echo.

"Schon nach der Aktion im Frühjahr haben wir Zuspruch und viele Anregungen erhalten, in welchen Straßen wir Kontrollen durchführen sollen", berichtete Kilic. Einer dieser Hinweise sei gewesen, dass an Elternabenden, wie sie zu Schuljahresanfang vermehrt stattfinden, der Schießberg noch mehr zum Nadelöhr werde, als er sowieso schon ist.

"Es gibt auch Straßen, in die wir mit unserer Drehleiter gar nicht fahren können" so der stellvertretende Calwer Abteilungskommandant der Feuerwehr, Rainer Stotz. Er verwies beispielsweise auf den Fuchsweg oder den Hohen Fels. Unabhängig davon sei es wegen der Parksituation schwierig, mit großen Fahrzeugen durch manche Kurven zu fahren. An den Fahrkünsten der Feuerwehrleute liegt es nicht, wie sie an der Kehre vom Welzbergweg in die Eduard-Conz-Straße bewiesen.

Erstes Fazit

Die Wehrleute gaben selbst einige Tipps, wie bereits mit Kleinigkeiten Verbesserungen erzielt werden können, beispielsweise, wenn ein Kasten mit Streugut auf der gegenüberliegende Straßenseite platziert ist. Wenn jemand sein Auto vor Hinweisschildern auf Hydranten oder gar auf diesen selbst abstellt, für den haben sie keinerlei Verständnis.

Nach der fast dreistündigen Durchfahrtskontrolle zog Tugce Kilic ein erstes Fazit. "Wir werden in verschiedenen Kreuzungsbereichen das Parkverbot ausdehnen und Schilder optimieren", kündigte sie an.