Zum Abschluss eines einwöchigen Workshops zeigten 100 Kinder aus Calw und Umgebung Zirkuskunststücke. Fotos: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Familie Bannikov übt mit rund 100 Teilnehmern Kunststücke / Auftritte als Artisten, Dompteure und Clowns

Calw-Heumaden. Für 100 Kinder aus Calw und Umgebung wurde jetzt ein Traum wahr. Sie erlebten die schillernde Welt des Zirkus, die Kinder immer wieder aufs Neue fasziniert. Einmal Kunststücke aufführen wie ein Zirkusartist oder als lustiger Clown aufzutreten, ist ein Herzenswunsch vieler Kids.

"Ich war schon mehrmals dabei und es ist einfach cool, die Zirkussachen hier zu üben", freut sich der neun- jährige Segoun aus Althengstett. Nach dem viertägigen Workshop beim Kindermitmachzirkus Bambi zeigt der Nachwuchs nun sein Können. Das Engagement des Stadtteilbeirats Heumaden in Zusammenarbeit mit dem Jugend- referat der Stadt Calw machten dies möglich.

Hinter den Kulissen fiebern die Artisten und Dompteure der Abschlussaufführung des Workshops entgegen. Endlich ist es soweit. Das Zirkuszelt in der Nähe des Heumadener Welschen Häusle ist voll besetzt. Zahlreiche Geschwister, Eltern und Großeltern sind gekommen, um die Künste der jungen Zirkuskünstler zu erleben. Spannung liegt in der Luft, als die Kleinen mit ihrer fulminanten Show beginnen. Erstaunlich, was sie in wenigen Tagen unter der Anleitung von Zirkusprofi "Wollo" alias Vladimir Bannikov und seinen Töchtern Samara und Carima gelernt haben.

Abgedunkeltes Zelt

Gleich zu Beginn gibt es spannende Nummern zu sehen. Über der Manege schwingend zeigen einige ganz Mutige Kunststücke. Faszinierend sind dann auch die Auftritte mit den Tieren. Eine Ziege, zwei Hängebauchschweine, Ponys und ein Pudel reagieren prompt auf die Anweisungen der Kinder und werden von ihnen ohne Probleme durch die Manege dirigiert. Dabei haben die kleinen Zirkusfreunde etwas ganz Wichtiges gelernt: Die Tiere warten nach ihren jeweiligen Auftritten auf unmittelbare Belohnung und erhalten deshalb immer wieder kleine Leckereien.

Das Voltigieren auf dem Rücken der Ponys ist dann auch etwas für besonders Mutige. Alles gelingt vorzüglich. Begeisterung und immer wieder rauschender Beifall prägen die Stimmung im Zelt. Viel Applaus gibt es auch für die Clowns, die sich tollpatschig geben, Späße machen und immer wieder die Lacher auf ihrer Seite haben.

Großen Eindruck hinterlassen die "Feuerspucker", die immer wieder riesige Feuerkugeln entstehen lassen. Andere Mädchen und Jungen jonglieren mit Feuerbällen und anderen Leuchtobjekten, die im abgedunkelten Zelt durch die Luft schwirren.

Am Ende gibt es rundum fröhliche Gesichter. "Erstaunlich, was die Kinder in wenigen Tagen gelernt haben", unterstreicht eine begeisterte Mutter.

Auch Samara Bannikov ist glücklich und freut sich. "Als wir vor 26 Jahren mit dem Projektzirkus angefangen haben, wurden wir oft belächelt", erzählt die Tochter der vor zehn Jahren verstorbenen Zirkusgründerin Rita RemppBannikov. Inzwischen ist aus kleinsten Anfängen längst eine Erfolgsgeschichte geworden. "Sie waren eine der Ersten, die damals einen solchen Projektzirkus für Kinder im Südwesten angeboten haben", erinnert sich eine langjährige Besucherin.

In der Tat können heute viele Kinder in Workshops, Projektwochen und AGs in Schulen der Region den Projekt- zirkus Bambi aus Bad Teinach-Zavelstein aktiv erleben und ihren Spaß daran haben. "Der Andrang zu diesem Ferienworkshop war in diesem Jahr so groß, dass wir leider nicht alle Kinder aufnehmen konnten, die gerne mitgemacht hätten", bedauert Stadträtin und Initiatorin Evelin Menges. Sie bedankt sich gleichzeitig bei allen ehrenamtlichen Unterstützern und Helfern.