102 Fachkräfte im Bereich Medien- und Informationsdienste wurden verabschiedet. Foto: Hermann-Gundert-Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Hermann-Gundert-Schule verabschiedet 102 Fachkräfte im Bereich Medien- und Informationsdienste

Calw-Wimberg. Die Abschlussfeier in der Hermann-Gundert-Schule war in vielerlei Hinsicht eine besondere Feier. Die FAMI-Ausbildung (Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste) in Baden-Württemberg feiert 20-jähriges Bestehen. Zugleich war es die letzte Abschlussfeier auf der Schulleiter Manfred Füssinger, der am 24. Juli verabschiedet wird, eine Rede hielt. Von den 102 erfolgreichen Absolventen erhielten 55 einen Preis und 24 eine Belobigung. Dieses Jahr gab es gleich zwei Jahrgangsbeste mit einem Notendurchschnitt von 1,0.

Die besondere Ausbildung ist einmalig in Baden-Württemberg und zieht junge Menschen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und sogar aus Hessen nach Calw an.

Der schulische Teil der Ausbildung in Baden-Württemberg wird ausschließlich in Calw angeboten. Die Schüler sammeln Erfahrungen in den Fachrichtungen Archiv, Bibliothek, Information und Dokumentation sowie Bildagenturen und Medizinische Dokumentation sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft. Zu den Ausbildungsbetrieben zählen zum Beispiel das Landesarchiv Baden-Württemberg, die Universitätsbibliothek Konstanz, die Badische Landesbibliothek, die Stadtbibliothek Saarbrücken, die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und das Stadtarchiv Ludwigshafen. Neben einer dualen Berufsausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, ermöglicht die Ausbildung den Erwerb der Fachhochschulreife in zwei Schuljahren.

Das Grußwort zur diesjährigen Abschlussfeier sprach Peter Heissenberger, Leiter der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen am Regierungspräsidium mit einem Zitat: "Wahrer Beruf für den Menschen ist nur zu sich selbst zu kommen" (Hermann Hesse). Heissenberger zeigte den Absolventen auf, welche wichtige Bedeutung ihnen durch ihre berufliche Tätigkeit beigemessen wird. Sie seien es, die anderen Menschen einen wertneutralen und objektiven Zugang zu Wissen ermöglichen, so dass andere Menschen sich besser in der Informationsflut orientieren können.

Enorme technische Entwicklungssprünge

Oberstudiendirektor Manfred Füssinger betonte, dass die Absolventen trotz des Erfolges sich nicht auf dem erreichten Stand ausruhen dürfen. Die moderne Arbeitswelt verlange von ihnen den vollen Einsatz. Sie kenne keinen Stillstand, sei komplex und stelle hohe Ansprüche, zumal in der modernen Zeit die technischen Entwicklungssprünge und damit die fachlichen Anforderungen enorm sind.

Die Programmpunkte waren vielfältig und originell. Ein besonderer Höhepunkt war, dass die Abschlussfeier musikalisch am Piano von der FAMI-Schülerin Nataliia Andryshyn begleitet wurde.

Die Jahrgangsbesten mit einem Notenschnitt von 1,0 – Jamie Ann Seckinger von der Stadtbibliothek Freiburg und Lisa Posse vom Marchivum Mannheim – erhielten eine Urkunde und einen Pokal.