Eine Büste vor der Sternwarte wurde Bohnenberger schon gewidmet. Nun kommt eine Gedenkstätte hinzu. Foto: Verstl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Geplante Bohnenberger-Gedenkstätte im Altburger Rathaus wird auf wenig Raum viel bieten

Calw. Klein aber fein – selten dürfte das so häufig gebrauchte Attribut treffender sein als für die geplante Bohnenberger-Gedenkstätte im Altburger Rathaus.

Gerade mal 25 Quadratmeter groß ist das dafür vorgesehene Zimmer. Und doch lässt sich darin viel aus dem Leben des Wissenschaftlers zeigen. Bohnenberger (1765-1835) fertigte die erste maßstabsgetreue Karte Württembergs und erfand das Gyroskop. Ein solcher Kreiselstabilisator befindet sich heute auf elektronischer Basis unter anderem in Navis und Smartphones.

Mit viel Liebe hat sich Eberhard Baumann dem Gedenkzimmer gewidmet und unterstützt dessen Einrichtung auch finanziell. Seit seiner Emeritierung kümmert sich der frühere Professor auf dem Gebiet der Vermessung an der Hochschule für Technik in Stuttgart dem Leben und Werk Bohnenbergers.

Einblick in Forschung

Baumann hat zusammen mit Eberhard Bantel und dem Stuttgarter Architektur- und Gestaltungsbüro Jacobs die Planungen voran gebracht. Die Ausstellung, so heißt es in der Sitzungsvorlage für den Ausschuss, soll des Lebens und Werks des bedeutenden Wissenschaftlers gedenken, Einblicke in seine Forschung und deren Bedeutung in der Gegenwart aufzeigen.

Gegenüber dem Eingang begrüßt die Bronzebüste Bohnenbergers die Besucher. Große, bedruckte Stoffbanner sollen einen ersten Einblick in die beiden wissenschaftlichen Hauptdisziplinen geben, mit denen sich Bohnenberger beschäftigt hat: Astronomie und Vermessung.

Besucher können von einer Sitzbank aus ein knapp halbstündiges Informationsprogramm verfolgen. Auf einem Monitor werden Fotos, Zeichnungen und Filmausschnitte gezeigt. Auf der runden Deckenfläche werden großformatige Bilder wie etwa der Sternenhimmel projiziert. Begleitet wird das Programm von einem gesprochenen Kommentar.

"Ich bin erstaunt, was man aus 25 Quadratmetern machen kann", sagte Christoph Perrot (CDU) nach der Präsentation von Baumann und Bantel. "Das ist ein tolles Konzept und ich bin gespannt auf die Realität."

Die Aufwendungen sowohl für die Konzeption als auch für das gesamte Projekt sind durch Spendenzahlungen finanziert.

Der Betrieb erfolgt durch ehrenamtliche Helfer, machte Dieter Kömpf (Freie Wähler) klar, der in Vertretung von Oberbürgermeister Ralf Eggert die Sitzung leitete. So stehe dem Projekt, wie es in der Sitzungsvorlage heißt, nichts mehr im Wege.