Die Lage bei der Entsorgung von Altholz scheint sich zu entspannen – außer bei der Kategorie IV (alte Bahnschwellen und Ähnliches). Foto: AWG Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH Foto: Schwarzwälder-Bote

Abfall: Recyclinghöfe Simmozheim und Walddorf nehmen wieder Großmengen an / Annahme-Stop bei Kategorie IV bleibt jedoch

Kreis Calw. Gewerbetreibende dürfen noch ein wenig mehr aufatmen: Bei der Entsorgung von Altholz auf den Mülldeponien im Kreis ist eine "eingeschränkte Entspannung in Sicht", erklärt Abfallberater Helge Jesse von der Abfallwirtschaft Kreis Calw (AWG).

Seit Montag nehmen die Deponien Simmozheim und Walddorf ein bis zwei Mal die Woche wieder größere Mengen an. Die Begrenzung liegt bei einem Container mit maximal 38 Kubikmetern oder zwei Containern mit maximal je 20 Kubikmetern pro Firma. Wichtig dabei: Die Anlieferungen müssen zwingend vorher angemeldet werden unter Telefon 07452/60 06 70 43.

Darüber hinaus können Betriebe bei den Anlagen Simmozheim und Walddorf bis zu zwei Kubikmetern pro Tag anliefern. Bei den anderen Recyclinghöfen sieht die Regelung bis zu einem Kubikmeter täglich vor.

Bundesweiter Entsorgungsengpass

"Diese Lösung ist bis zum 15. Oktober angedacht", erklärt Jesse. Wie es danach weitergeht – ob die Regelung also weiter gelockert oder wieder verschärft werden muss – ist noch unklar. "Wir müssen immer kurzfristig sehen, wie sich der Markt entwickelt", so der Abfallberater.

Grund der Begrenzungen ist ein derzeitiger bundesweiter Entsorgungsengpass bei Altholz, der durch wachsende Mengen (Stichwort Bau-Boom) und sinkende Entsorgungskapazitäten (Stilllegung zahlreicher Biomassekraftwerke) ausgelöst wurde. Im Kreis Calw hatte dies Ende August zu einem rund zweiwöchigen, kompletten Altholz-Annahme-Stop für Gewerbetreibende geführt.

Nun scheint es wieder bergauf zu gehen – jedoch nur für Altholz der Klassen I bis III, wie Abfallberater Jesse anmerkt. "Bei Kategorie IV haben wir weiterhin ein massives Problem", sagt er. Diese Klasse umfasst besonders belastete Hölzer wie imprägnierte Jägerzäune, Fenster oder alte Bahnschwellen. "Hier ist der Markt noch enger", hatte AWG-Chef Christian Gmeiner bereits vor etwas mehr als zwei Wochen betont. "Wir bekommen das Material aktuell nicht im notwendigen Umfang entsorgt. Der Annahme-Stop von gewerblichen Mengen bleibt deshalb hier vorerst bestehen, bis sich die Situation entspannt."

Bei Fragen zur aktuellen Entsorgungssituation gibt die Abfallberatung unter der kostenlosen Servicenummer 0800/3 03 08 39 Auskunft.