Flucht aus dem Hindukusch folgt die Ankunft in Deutschland / Stationen Haiterbach und Nagold / Beispiel für eine gelungene Integration

Von Ferdinand Brennerund Jupp Hamann

Wie kann die Integration von Flüchtlingen gelingen?

Ein gelungenes Beispiel stellt Mustafa Asif Naim dar. Ein Mann, der vor 21 Jahren mit seiner Familie aus Afghanistan nach Nagold kam und dort mittlerweile gut integriert ist. Wir haben uns mit ihm getroffen und ihm Fragen zu seiner Flucht aus Afghanistan und seiner Integration gestellt. Dabei erfahren wir auch etwas über sein Leben vor der Flucht und seine Anfangsschwierigkeiten in Deutschland.

Mustafa Naim machte auf der Habibi Schule (ein Gymnasium) seinen Abschluss und studierte daraufhin in Kabul. Nach seinem Studium hat er als Bezirksbeamter gearbeitet. Außerdem war er politisch engagiert und war Hauptmitglied der DVPA (Demokratische Volkspartei Afghanistans). Deswegen war er ein Gegner der Mudschaheddin, einer Terroristengruppe. Dies hatte zur Folge, dass er und seine Familie verfolgt und bedroht wurden, indem die Mudschaheddin zum Beispiel seine Frau belästigten. Außerdem wurde er entlassen. So musste er sich mit seiner Frau und seinen zwei Kindern verstecken und floh 1992 mit seiner Familie nach Deutschland. Dabei half ihm ein Fluchthelfer, der sie mit gefälschten russischen Pässen nach Deutschland brachte.

In Deutschland kam die Familie über mehrere Stationen nach Emmingen. Dort wurde er mit seiner Familie anfangs in einem Container untergebracht. Diese Ankunft hatte zwei Teile: Ihnen wurde die Türklinke abgesägt und der Container nachts mit Steinen beworfen. Allerdings wurde ihnen auch von vielen Menschen geholfen. Sie bauten schnell Kontakte auf. So wurde beispielsweise von Nachbarn Geld gesammelt, als einer von Naims Söhnen schwer verunglückte, damit sie täglich die Fahrt nach Tübingen ins Krankenhaus finanzieren konnten. Nach dem Aufenthalt in Emmingen kam die Familie Naim nach Nagold. Doch bei aller Hilfsbereitschaft war für Mustafa Naim zur Integration vor allem eines wichtig: Die Sprache. Anfangs war es für den Familienvater schwer, mit nur wenig Deutschkenntnissen zurechtzukommen und eine Arbeit zu finden. Deshalb wurde der Familie mit Sprachkursen in der Volkshochschule geholfen. So konnte das Problem, eine Arbeit zu finden, überwunden werden, und die Familie Naim war nicht mehr vom Staat abhängig. Durch das Lernen der Sprache und das Finden von Arbeit konnte sich die Familie besser integrieren.

Als Fazit kann man sagen, dass eine Integration nur möglich ist, wenn die Sprache, einer der wichtigsten Punkte, ausreichend beherrscht wird. Außerdem ist festzuhalten, dass Ausländer und Einheimische sich gegenseitig akzeptieren müssen. Bei der Familie Naim ist die Flucht aus Afghanistan und die Integration in Deutschland dadurch eindeutig gelungen: Dies wird auch an den Söhnen deutlich, die in Deutschland Fuß gefasst haben: Als Basketballer, Fußballer, Studenten oder auch als DJ. u Die Autoren sind Schüler der Klasse 9d am OHG Nagold.