Die Nachwuchsforscher haben einen eigenen Feinstaubsensor gebaut und am Haus instaliert. Foto: Buchholz Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Jugendforschungszentrum beschäftigt sich mit Feinstaub / Erster Sensor in Innenstadt installiert

Das Thema Feinstaub ist derzeit in aller Munde. Auch das Jugendforschungszentrum (JFZ) Region Calw hat sich damit beschäftigt und den ersten Sensor für die Innenstadt gebaut.

Calw. Eine Gruppe "Maker" in Stuttgart hat ein Projekt gestartet, in dem es um die Erstellung eines autonomen Messnetzes geht. Jeder ist dabei eingeladen, sich einen Sensor zu bauen und in diesem Netz zu registrieren. Das JFZ Calw hat diese Idee aufgegriffen und selbst einen Feinstaubsensor installiert.

Um sich mit dem Thema Feinstaub fundiert auseinander zu setzen gibt es im Grunde zwei Ansätze, erklärt Andreas Buchholz, Vorsitzender des JFZ Calw.

Zum einen könne man auf der Karte die angezeigten Werte mit der aktuellen Wettersituation vergleichen. Interessant werde das vor allem bei sogenannter Inversionswetterlage, bei der kaum mehr ein Luftaustausch möglich ist. Wie sich die Feinstaubkonzentration an der Vielzahl von Messstellen abhängig von Topologie, Wind und Temperaturverteilung verändert, ist Gegenstand der Beobachtungen.

Der zweite Weg, sich mit dem Thema zu beschäftigen, liegt im technischen Bereich. Die Stuttgarter Gruppe hat eine Bauanleitung vorbereitet, mit der sich jeder selbst einen eigenen Feinstaubsensor bauen kann. Wenn ein paar technische Hürden gemeistert sind, sei das mit handelsüblichen Teilen, wie beispielsweise einem Aquariumschlauch und ein paar Abwasserrohren problemlos möglich, sagt Buchholz. Die Elektronikbauteile sind im Handel erhältlich.

Jeden unterstützen, der interessiert ist

Und falls der Zusammenbau nicht klappen sollte, gebe es ja immer noch die Spezialisten im JFZ. Denn diese wissen wie es geht: Die Nachwuchsforscher in Calw haben den ersten Sensor der Innenstadt am JFZ installiert. Die Truppe möchte laut eigenen Aussagen jeden unterstützen, der sich auch einen Sensor bauen möchte. "Wir möchten mit diesen Aktivitäten die Diskussion um den Feinstaub auf eine fundierte Grundlage heben und allen, die sich dafür interessieren, die Möglichkeit bieten, sich mit dem Thema auseinander zu setzen", heißt es vom JFZ. Interessierte können mittwochs in der Zeit zwischen 19 und 21 Uhr im JFZ vorbeikommen.

Weitere Informationen: Unter www.deutschland.maps.luftdaten.info sind alle in Deutschland gemeldeten Sensoren zu sehen.