Calw laut Polizeistatistik drittsicherster Kreis. Aufklärungsqote auf Zehnjahresrekord.

Kreis Calw/Karlsruhe - Nachdem bereits im Jahr 2016 beim Polizeipräsidium Karlsruhe ein Rückgang der erfassten Delikte um 1,3 Prozent zu verzeichnen war, sind im Jahr 2017 die Fallzahlen erneut um 9,3 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung sei noch positiver als der Landestrend, bei dem eine Abnahme von 4,8 Prozent festzustellen ist.

Die Aufklärungsquote wurde zum fünften Mal in Folge um 3,8 Prozentpunkten auf 62 Prozent und damit auf einen Zehnjahreshöchstwert gesteigert.

Nachdem der Enzkreis bereits im Jahr 2016 der zweitsicherste Landkreis in Baden-Württemberg war, avancierte er im Berichtsjahr zum nun sichersten Landkreis. Der Landkreis Calw belegt im Ranking nach wie vor den dritten Platz.

Große Fortschritte konnten laut Polizei außerdem bei der Bekämpfung von Diebstahlsdelikten erzielt werden. So sei ganz besonders beim Wohnungseinbruchdiebstahl ein Rückgang der Delikte um 33,6 Prozent registriert worden.

Die Fallzahlen der weiteren Betrugsarten mit dem besonderen Tatmerkmal "Enkeltrick" seien nach einem starken Anstieg in 2015 und einem Rückgang im vorigen Jahr im Jahr 2017 weiter rückläufig. Im Gegensatz dazu falle das Phänomen "Angeblicher Polizeibeamter" mehr ins Gewicht. Im Jahr 2017 wurden hier 259 Taten registriert und somit 224 Fälle mehr als im Jahr 2016. Auffällig sei dabei, dass nur sieben Taten vollendet wurden. Besorgniserregend sei allerdings der beträchtliche Gesamtschaden von mehr als 300 000 Euro.

Im Jahr 2016 erreichten die Rauschgiftdelikte einen neuen Zehnjahreshöchststand. Durch den Zuwachs der Fallzahlen um 9,3 Prozent setzte sich diese Tendenz im Jahr 2017 fort.

Die Aggressionsdelikte (Gewaltkriminalität und einfache Körperverletzung) gingen nach zweimaligem Anstieg erstmals wieder um 486 Fälle (7,6 Prozent) auf 5951 Fälle zurück. Die Aufklärungsquote stieg geringfügig auf 88,6 Prozent. Im Jahr 2017 fanden erstmals die im November 2016 mit dem "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes der sexuellen Selbstbestimmung" neu in Kraft getretenen Straftatbestände "Sexuelle Übergriffe" (38 Fälle) und "Sexuelle Belästigung" (95 Fälle) Eingang in die Statistik. Dessen ungeachtet gingen die Fallzahlen im Bereich der Sexualdelikte um neun Fälle auf 541 zurück.

Bereinigt man die Gesamtstraftaten um die ausländerrechtlichen Tatbestände, stehen den 15 839 (59,1 Prozent) deutschen Tatverdächtigen 10 976 (40,9 Prozent) nichtdeutsche Verdächtige gegenüber. Nach rückläufigen Zahlen, stieg die Anzahl der jugendlichen Tatverdächtigen wieder deutlich um 265 Tatverdächtige oder 9,7 Prozent an und liegt somit auf einem fünfjährigen Höchststand.