Prüfling Alexander Dürr (links) mit einem Auszubildendem des ersten Lehrjahres bei der Unterweisungsprobe zum Thema "Steckdose anschließen" Foto: JGDS Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: 16 Teilnehmer schließen vierten Teil der Prüfung ab / Selbstdisziplin unter Beweis gestellt

Calw-Wimberg. In den vergangenen Wochen haben 16 Teilnehmer aus unterschiedlichen Handwerksberufen in den Werkstatträumen der Johann-Georg-Doertenbach-Schule (JGDS) die Meisterprüfung Teil IV abgeschlossen. Dieser Prüfungsteil berechtigt die angehenden Meister, Lehrlinge auszubilden.

Im schriftlichen Prüfungsteil mussten die Teilnehmer zunächst ihr theoretisches Wissen nachweisen. In einer Unterweisungsprobe zeigten die Prüflinge, wie sie handwerkliche Kenntnisse und Fertigkeiten an die Auszubildenden weitergeben. In beiden Prüfungsteilen wurden von den Teilnehmern des Kurses zum Teil ausgezeichnete Leistungen erbracht.

An der Prüfung nahmen teil: Tim Bürkler, Simon Weiss, Tobias Hiller, Max Frank, Alexander Winkel (alle Kfz), Philip Seyfried (Anlagenbauer Heizung und Sanitär), Alexander Dürr (Anlagenelektroniker), Conrad Trappe (Ofenbauer), Uwe Gurka, Jörg Marquardt (Metallbauer), Jörg Ruß (Industriemechaniker), Patrik Sekulic (Feinwerktechniker), Zecir Gashi, Ömer Kermeli, Jens Rottke (Maler und Lackierer) und Lars Lutz (Stukkateur).

Mitte September beginnt ein neuer Meistervorbereitungskurs der Kreishandwerkerschaft Calw für die Teile III und IV. Der Kurs geht bis Ende Juni des Folgejahres. Dieser Lehrgang bietet Gesellen unabhängig von ihrer Branche die Möglichkeit, neben der beruflichen Tätigkeit ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zu erweitern und die für den Meistertitel zwingend notwendigen Prüfungsteile zu absolvieren. Die abgeschlossene Meisterprüfung selbst bietet wiederum die Möglichkeit, ein Studium aufzunehmen.

In den Prüfungen in Calw wird nicht nach einem Jahr "en bloc" Stoff von Teil III und Teil IV abgefragt. Die Themen sind in in zwei halbjährliche Prüfungsblöcke aufgeteilt. Es habe sich gezeigt, dass dieses Vorgehen für die Berufstätigen eine erhebliche Erleichterung darstelle, heißt es weiter.

Letzter Schliff

Teil IV wurde überwiegend online in Form des E-Learning unterrichtet. Die Teilnehmer erhalten wöchentlich eine Aufgabenlektion, die sie unter Zuhilfenahme ihrer Handwerkerfibel durcharbeiten. Eine Woche später gibt es hierzu die Lösungen sowie die nächste Aufgabenlektion – ebenfalls online. Eine Woche vor der Prüfung wurde der letzte Schliff in Form von abendlichem Präsenzunterricht vermittelt. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der herkömmliche Unterricht als Abendkurs für die Teilnehmer immer schwieriger wurde. Durch den Onlineunterricht ist es nun möglich, von Zuhause aus die Aufgaben dann zu bearbeiten, wenn es dem jeweiligen Teilnehmer passt. Die Resonanz der Teilnehmer sei sehr gut.

Wöchentlich haben sie die Möglichkeit, telefonisch Fragen zu klären. Der Kenntnisstand wird durch gelegentliche Präsenzabende überprüft. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme ist ein gewisses Maß an Selbstdisziplin sowie die Bereitschaft, wöchentlich die Lektionen zu bearbeiten und nicht auf die lange Bank zu schieben. Diese Selbstdisziplin muss von angehenden Meistern erwartet werden, betonen die Verantwortlichen. "Und sie wurde erbracht."