Religion: Kirchengemeinderat Stammheim meldet sich zu Wort: Fusion mit Holzbronn keineswegs beschlossen

Calw-Stammheim. Am Dienstag, 18. September, hatten wir über die Investitur von Pfarrer Philipp Rottach in Stammheim unter der Überschrift "Kirchengemeinden werden fusionieren" berichtet. Nun meldete sich der evangelische Kirchengemeinderat Stammheim in einer Stellungnahme zu Wort, um einige der Darstellungen richtigzustellen.

So sei die Überschrift zur Investitur "im mindesten Falle fragwürdig". "Um es gleich voranzustellen: Weder im Gottesdienst noch beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus war eine mögliche Fusion der beiden evangelischen Kirchengemeinden Stammheim und Holzbronn das Thema des Tages", argumentiert der Kirchengemeinderat. Der Anlass sei einzig die Investitur – also die Einsetzung – von Rottach auf die Pfarrstelle in Stammheim gewesen.

"Schade, dass die Freude der Gemeinde und aller Gäste über die Neubesetzung durch einen unangemessenen Titel zunächst verschleiert wird", heißt es weiter in dem Schreiben. Die Überschrift einer Fusion und die Bezeichnung der Holzbronner Gemeinde als "Juniorpartner" seien falsch und dem Anlass nicht angemessen. "Dies lässt uns als Kirchengemeinde verärgert zurück." Richtig sei, dass Holzbronn von der Umsetzung des Pfarrplans in 2024 betroffen sei und mit Stammheim eine Einheit bilden werde. Hierzu stünden im Moment für beide Gemeinden Gespräche an, die dabei helfen sollen, eine geeignete Form zu finden, die beiden Ortschaften gerecht werde.

Gespräche auf Augenhöhe

Eine Fusion sei dabei eine Möglichkeit – allerdings sei dies zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs beschlossen. Holzbronn zudem noch als "Juniorpartner" zu bezeichnen, verdrehe zum einen die Aussage der Laienvorsitzenden Gudrun Löhmann in ihrem Grußwort, und zum anderen sei genau das Gegenteil der Fall. "Alle anstehenden Gespräche werden gleichberechtigt und auf Augenhöhe geführt werden. Keine Kirchengemeinde wird von einer anderen geschluckt", unterstreicht der Kirchengemeinderat. Durch solche Aussagen würden Ängste geschürt, dass kirchliche Mitarbeiter ihre Arbeitsstellen verlieren könnten und Kirchen- und Gemeinderäume geschlossen würden. Dies alles entbehre jeglicher Grundlage.

"Und zum Schluss: Wir Stammheimer freuen uns darüber, dass Pfarrer Rottach seinen Dienst bei uns begonnen hat. Und wir werden gemeinsam alle anstehenden Prozesse mit dem Kirchengemeinderat Holzbronn in guter Nachbarschaft angehen. Allen voran mit Pfarrer Wurster, der sehr engagiert, transparent und offen die Gespräche begonnen hat und in keinster Weise dabei ist, sein Amt abzugeben."