Die bislang größte "Fridays for Future"-Demonstration in Calw fand am 15. März statt. Foto: Buck Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Schüler gehen kurz vor der Europawahl erneut auf die Straße / Forderung nach besserer und verbindlicher Klimapolitik

Anlässlich der bevorstehenden Europawahl findet am Freitag, 24. Mai, der zweite internationale Großstreik für eine bessere Klimapolitik statt. Auch Calwer Schüler gehen gemeinsam mit Hunderttausenden in Deutschland, Europa und weltweit unter dem Motto "Fridays for Future" auf die Straße.

Calw. Anlässlich des Großstreiks werden in Deutschland viele, vor allem junge Menschen, auf die Straße gehen, um gegen die aus ihrer Sicht weiterhin fehlende Handlungsbereitschaft der Politik in Bereichen der Umwelt- und Klimapolitik zu demonstrieren. Aktuell sind bereits mehr als 1685 Demonstrationen auf der ganzen Welt angemeldet.

In ihrem Forderungspapier fordern die Demonstranten die Einhaltung des 1,5 Grad Celsius-Ziels. Speziell für Deutschland möchten sie den Kohleausstieg bis 2030, eine 100-prozentige Versorgung durch erneuerbare Energien, eine CO2-Steuer sowie das Erreichen von Nettonull bis 2035 – also dass nur die Menge Treibhausgase ausgestoßen wird, die durch natürliche Prozesse wieder aufgenommen wird. "Forderungen, um langfristig auf diesem Planeten zu überleben", betont Jonas Mayer von der Ortsgruppe Calw der "Fridays for Future"-Bewegung.

Am 24. Mai, kurz vor der Europawahl, wollen die Aktivisten die Forderung nach einer verbindlichen Klimapolitik für die gesamte EU europaweit auf die Straßen tragen und deutlich machen, wie entscheidend diese Wahl für die Zukunft ist. "Die Klimakatastrophe lässt sich nicht im nationalen Alleingang angehen – daher werden tausende junge Menschen unüberhörbar daran erinnern, diese vielleicht letzte Chance, die Klimakatastrophe noch abzuwenden, nicht verstreichen zu lassen", heißt es in einer Mitteilung.

Deutschlandweit mehr als 500 Ortsgruppen

"Offenbar wird unsere Meinung nicht ernst genommen und somit unsere Zukunft aus Spiel gesetzt. Deshalb ist es nötig, unsere Zukunft einzufordern", sagt Gabriel Weber, ein Teilnehmer der Demonstration.

Inspiriert von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, die seit Monaten jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament streikt, gehen seit Monaten junge Menschen in ganz Deutschland und weltweit auf die Straße. In der vergangenen Woche demonstrierten zum Beispiel mehrere tausend junge Menschen in mehr als 25 Städten in ganz Deutschland.

Bei der bisher größten, internationalen Fridays for Future-Demonstration am 15. März gingen mehr als 300 000 Schüler, Studenten und junge Menschen deutschlandweit und fast zwei Millionen Demonstranten weltweit auf die Straße. Inzwischen gibt es deutschlandweit mehr als 500 aktive Ortsgruppen der Bewegung.  "Ich bin bei ›Fridays for Future‹, da unsere Regierung jemanden braucht, der sie motiviert, etwas zu unternehmen", ergänzt die Schülerin Julia Mai.

Beginn ist am Calwer Marktplatz um 10.30 Uhr.