Ein engagiertes Team klärte die Flüchtlingskinder über Zahnhygiene auf. Foto: Dörr Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Junge Flüchtlinge lernen bei Zahnputzparty schädliche Lebensmittel und wichtige Hygiene-Tipps kennen

Zahnhygiene ist ein wichtiges Thema – und auch Zähneputzen will gelernt sein. Eine neue Initiative im Kreis Calw soll genau das nun auch Flüchtlingskindern nahe bringen.

Calw-Wimberg. Die AOK Nordschwarzwald hat vor Kurzem in Kooperation mit der AG Zahngesundheit zu einer Zahnputzparty für Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Wimberg eingeladen. Vor allem Kinder lernten dabei, was schädlich für die Zähne ist und wie man sie richtig putzt.

Manuela Shoun, Mitarbeiterin der AG Zahngesundheit, begann zunächst mit einer Geschichte, in der ein Krokodil seinen Freunden beibringt, wie wichtig Zahnhygiene ist, und ihnen zeigt, wie man richtig putzt. Die Kinder amüsierten sich sichtlich – und waren in einem zweiten Schritt selbst gefragt: Es galt, Süßigkeiten einem lachenden oder weinendem Zahn zuzuordnen. So lernten sie spielerisch, was schädlich ist und was nicht.

"Nicht zu oft naschen", lautete dabei Shouns Devise. Das Stoff-Krokodil hatte sie übrigens nicht nur für ihre Geschichte mit dabei, sondern auch, damit es den Kindern das Zähneputzen beibringt. Das flauschige Tier hatte den Jungen und Mädchen eine Zahnbürste mitgebracht und machte ihnen vor, wie es richtig geht. Wie beim Zahnarzt hieß es auch hier: in Kreisbewegungen putzen.

"Wir machen das nicht für Lob und Dank"

Es folgte eine Aufklärung über den Zuckergehalt bestimmter Lebensmittel. Und sowohl Kinder als auch Eltern waren erstaunt, als ihnen klar wurde, wie viel Zucker in manchen Speisen und Getränken – beispielsweise Energydrinks oder Schokolade – enthalten ist.

Diese Zahnputzparty war bereits die zweite Veranstaltung im Kreis Calw; die erste war in Bad Liebenzell organisiert worden. Und sie sind noch lange nicht fertig. "Wir wollen auch noch in alle anderen größeren Unterkünfte hier in der Region", verriet Astrid Häuber, Teamleiterin AOK Nordschwarzwald.

Hintergrund der Veranstaltung: Vielen sei nicht klar, dass unter anderem Zucker in zu großem Maß schädlich für die Zähne ist. Dies hänge nicht zuletzt mit kulturellen Unterschieden zusammen. Und Kindern etwas mit auf den Weg zu geben, falle leichter als bei Erwachsenen. "Es gehört zu den Aufgaben einer Sozialarbeiterin, dafür zu sorgen, dass auch die nächste Generation schöne Zähne hat", meinte Astrid Häuber. Und ergänzte: "Wir machen das nicht für Lob und Dank, wir machen das aus Pflichtbewusstsein." Es habe allerdings lange gedauert, Freiwillige zu finden. "Richtig geklappt hat es erst, als wir gemerkt haben, dass dort vor Ort schon freiwillige Helfer sind, wir brauchten also nur noch Frau Shoun und ihr Fachwissen", erzählte Gerd Grossman, Leiter der Gesundheitsförderung AOK Nordschwarzwald dazu.