Hermann Seyfried (rechts) und Bernhard Stopper (Dritter von rechts) konnten sich gestern auch darüber freuen, dass im Stadtgarten ein Mammutbaum gepflanzt wurde. Foto: Hölle

Bei Eröffnung viel Lob für den neuen Hermann-Hesse-Weg. Weiter oben wartet schon die nächste Aufgabe.

Calw - Hesse-Zitate bemühen Redner zu offiziellen Anlässen ja ganz gerne – und manchmal wird dabei auch übertrieben. Nicht so gestern Vormittag im Haus Schüz.

"Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen", sagte dort Hermann Seyfried vom Verein C.A.L.W. (Calw, Arbeiten, Leben, Wohnen), als der neu gestaltete Hermann-Hesse-Weg offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Und wenn es um Hesse geht, darf man ihn sicher auch zitieren.

"Calw ist zwar sicher mehr als nur Hesse", sagte Hans-Martin Dittus als Vertreter der Stadtverwaltung. "Aber er ist für die Stadt schon ein Leuchtturm. Und so ist jeder Stein für ihn, der dazugesetzt wird, ein goldener." Genau genommen sind es metallene Stelen, 37 an der Zahl, die den Weg entlang führen. Versehen mit historischen Bildern und einem Text des Literatur-Nobelpreisträgers. Entstanden ist diese Idee, wie Bernhard Stopper erläuterte, aus der Bilderausstellung "Calw im Wandel der Zeit" 2011, die 2012 mit dem "Weg der Gedichte" ihre Fortsetzung fand. So kam der Wunsch auf, etwas Dauerhaftes daraus zu machen. Der Verein C.A.L.W. griff das auf und warf den Blick auf den 1870 von Emil Schüz und Eugen Horlacher mit dem Verschönerungsverein eingerichteten Stadtgarten.

Ohne die Hilfe der Stadt, von Herbert Schnierle-Lutz, des Suhrkamp-Verlags und vor allem von Sponsoren, darunter auch Hesse-Nachfahren, wäre es aber nicht gelungen, das Unmögliche möglich zu machen, betonten Hermann Seyfried und Bernhard Stopper. Und ohne sie selbst ebenfalls nicht, wie Dittus sagte.

Namentlich bedankte er sich auch noch bei Renate Stopper, die ihren Mann nicht nur ideell, sondern auch sehr tatkräftig bei den Arbeiten für den Hermann-Hesse-Weg unterstützt hat.

Dieser führt vom Haus Schüz in den Stadtgarten. Auf ihm kann man sich auf einen Spaziergang in die Calwer Vergangenheit begeben, sozusagen von der Kultur im Hermann-Hesse-Museum hinauf zum ersten Calwer Naturlehrpfad. Dort wurde gestern am Gedenkstein von Emil Schüz ein Mammutbaum gepflanzt. Als nächstes hat der rührige Verein den Panoramaweg im Blick, der etwas weiter oben am Gedenkstein von Eugen Horlacher vorbeiführt. Aber da fehlen noch Sponsoren, sagten die beiden bei der Feierstunde, die von Martina Theurer und Mitstreitern aus ihrem Umfeld musikalisch umrahmt wurde.