Der Deutsche Wetterdienst sucht fleißige Wetterbeobachter in der Gegend. Foto: Deutscher Wetterdienst Foto: Schwarzwälder Bote

Beobachter: Deutscher Wetterdienst wirbt um Privatpersonen, die sich um Messstationen kümmern

Calw. Montagmorgen, 7 Uhr. Ein Mann geht in seinen Garten, misst die gefallene Niederschlagsmenge und notiert die Werte. So sieht der Alltag eines Beobachters des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus. Und letzterer sucht derzeit wetterbegeisterte Bürger im Raum Calw, die bereit sind, ehrenamtlich zu arbeiten.

Die Aufgabe eines solchen Beobachters: Täglich die in den vergangenen 24 Stunden gefallene Niederschlagsmenge – oder im Winter den Schneebedeckungsgrad – zu messen. Ein Messgerät des DWD muss dazu in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Hindernissen aufgestellt werden. Laut Pressemitteilung des DWD müssen alle umgebenden Hindernisse, wie Gebäude oder Bäume doppelt so weit vom Messgerät entfernt sein, wie sie hoch sind. Ist ein Haus beispielsweise fünf Meter hoch, muss die Station mindestens zehn Meter davon entfernt sein.

Ein Internetanschluss sowie die Pflege des Messgeräts sind weitere Voraussetzungen für die Übernahme der verantwortungsvollen Tätigkeit.

Der Wetterdienst zahlt für die ehrenamtliche Tätigkeit eine steuerfreie Aufwandsentschädigung von 660 Euro pro Jahr, heißt es in der Mitteilung weiter.

Außerdem könne jeder mitmachen, auch, wer noch keinerlei Erfahrungen in dem Bereich habe, erklärt Susanne Stöbener, Pressesprecherin des Deutschen Wetterdienst in Stuttgart.

Leidenschaft fürs Wetter

Lediglich Motivation solle vorhanden sein, da der DWD "begeisterte Hobbywetterfrösche" für den Posten suche. Allerdings habe sich bisher nur ein Bewerber wegen des Angebots im Raum Calw gemeldet. Die große Verantwortung und die Angst vor verlorener Freizeit hindere viele Menschen daran, sich zu engagieren. Das tägliche Messen und die festen Uhrzeiten seien eben nicht jedermanns Sache.

Die Uhrzeit ist vorgegeben, da der DWD sonst keine Vergleiche zwischen den Werten an unterschiedlichen Standorten ziehen kann. Jedoch sei es nicht so schlimm, wenn der Beobachter ein oder zwei Tage aufgrund von Krankheiten fehle. Es sollen nur keine zu häufigen Fehlzeiten entstehen, da der DWD sich auf die regelmäßigen Werte verlassen müsse. Trotzdem solle er den deutschen Wetterdienst kontaktieren und melden, wenn ein Wert fehle. Dann könne nach einer Vertretung gesucht werden. Auch in den Urlaub zu fahren sei kein Problem, wenn derjenige es vorher ankündige.

Viele Beobachter seien schon lange dabei. Ab 25 Jahren bekomme man eine Wetterdienstplakette und ab 40 ein Verdienstkreuz. "Wir haben auch Leute, die schon seit 40 Jahren dabei sind", sagt Stöbener stolz. Viele von den Beobachtern seien Landwirte. "Jedoch haben wir auch private Leute, die am Wetter interessiert sind", erklärt sie.

Wer sich als Wetterbeobachter einbringen oder weitere Informationen möchte, kann sich bei Susanne Stöbener vom DWD unter Telefon 069/80629543 oder per E-Mail unter susanne.stoebener@dwd.de melden.