Atemwegserkrankungen sind immer häufiger der Grund für Arbeitsunfähigkeit. Foto: Pleul

Krankenstand im Kreis Calw bleibt im Jahr 2013 stabil bei 4,9 Prozent. Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle.

Kreis Calw - Der Krankenstand im Kreis Calw ist im vergangenen Jahr laut einer Studie der AOK stabil bei 4,9 Prozent geblieben. Allerdings hat dabei der Anteil der Atemwegserkrankungen deutlich zugenommen. Auch das Alter spielt bei den Krankheitstagen eine wichtige Rolle. Die Auswertung der AOK zu den Fehlzeiten ihrer pflicht- und freiwillig versicherten Mitglieder ergab für das Jahr 2013 einen Krankenstand im Nordschwarzwald von 5,0 Prozent. Damit liegt die Region um 0,2 Prozent über dem Landesschnitt. Der Krankenstand im Kreis Calw ist nach AOK-Angaben bei 4,9 Prozent gleich geblieben und liegt um 0,1 Prozent höher als im Land. Bei den Männern betrug der Krankenstand 5,1 Prozent und bei den Frauen 4,8 Prozent.

"Das Krankheitsgeschehen ist nahezu unverändert, was die Hauptdiagnosen angeht. Eine Ausnahme bilden hier die Atemwegserkrankungen die 2013 deutlich von 12,3 auf 14,2 Prozent gestiegen sind", weiß Hartmut Keller, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald.

Langzeiterkrankungen verursachen fast 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage im Nordschwarzwald. Im Kreis Calw sind die psychischen Erkrankungen von 9,7 Prozent (2012) um 0,8 auf 8,9 Prozent gesunken. Eine leichte Entspannung gab es auch bei den Muskel- oder Skeletterkrankungen. Hier kann ein kontinuierlicher Rückgang von 22 Prozent in 2011 über 21,6 (2012) auf 20,9 Prozent in 2013 verzeichnet werden.

Bei den Krankheitsursachen dominierten im letzten Jahr ebenso wie 2012 die vier großen Krankheitsgruppen: Muskel- und Skeletterkrankungen, Krankheiten des Atmungssystems, Verletzungen und Vergiftungen sowie Verhaltens- und psychische Störungen. Auf sie gingen zusammen 63 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage zurück.

Junge Arbeitnehmer von 20 bis 29 Jahren hatten einen Krankenstand von 3,9 Prozent, während bei den Mitarbeitern über 50 Jahre 6,2 und bei denen über 60 Jahre sogar 7,9 Prozent Krankenstand im Kreis zu verzeichnen war. Insbesondere dieser Sachverhalt – in Verbindung mit dem demografischen Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel – macht für die AOK die Notwendigkeit verstärkter Präventionsanstrengungen deutlich.

Bedingt durch die Jahreszeit haben momentan vor allem die viralen Atemwegserkrankungen zugenommen. Hiergegen empfielt die Kasse die Impfung gegen Influenza und auch Pneumokokken, insbesondere wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt sind. "Aber auch einfache Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Händewaschen können das Risiko von übertragbaren Atemwegserkrankungen mindern", weiß AOK-Pressesprecher Harald Brandl.