Noch bleiben die Müllgebühren im Kreis Calw stabil. 2014 könnte sich das ändern. Foto: Weißbrod

Abfallwirtschaft hat mit einigen Preissteigerungen zu kämpfen. Im nächsten Jahr alles beim Alten.

Kreis Calw - Die Müllgebühren im Kreis Calw bleiben 2013 stabil – noch. Nachdem man dieses Ziel offenbar nur durch den massiven Einsatz von Rücklagen erreicht hat, schließt Manfred Krieck, der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft, für 2014 eine Gebührenerhöhung nicht mehr aus.

Die Abfallwirtschaft im Kreis Calw hat mit einigen Preissteigerungen zu kämpfen: bei der Hausmüllverbrennung über das Restmüllheizkraftwerk Böblingen ebenso wie auf dem Personalsektor und beim Treibstoff. Zudem ist die Menge an Wertstoffen, die die Bürger auf den Wertstoffhöfen abgeben und mit denen die Abfallwirtschaft Erlöse erzielen kann, rückläufig. Der Kampf führt dazu, dass die Abfallwirtschaft massiv ihre Rücklagen anzapfen musste, um eine Gebührenerhöhung im Jahr 2013 zu verhindern.

Trotzdem zeigte sich der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft, Manfred Krieck, erst einmal zufrieden, nachdem der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung die Gebührenkalkulation verabschiedet hatte: "Wir freuen uns, die Jahres- und Behältergebühren 2013 erneut unverändert belassen zu können", so Krieck. "Somit haben wir nun im achten Jahr in Folge Gebührenstabilität und dies trotz einer erheblichen Steigerung der Lebenshaltungskosten in diesem Zeitraum."

Die Jahresgebühr 2013 für einen Haushalt mit einer Person beträgt weiterhin 41,40 Euro, für einen Haushalt mit zwei Personen 75 Euro und für einen Haushalt mit drei und mehr Personen 96 Euro. Für Gewerbebetriebe werden 92,40 Euro und für Filialen (unselbstständige Niederlassungen) 39,60 Euro berechnet.

Auch bei den Behältergebühren haben sich keine Änderungen ergeben. Eine Leerung der 60-Liter-Restabfalltonne schlägt 2013 wie dieses Jahr mit 3,80 Euro zu Buche, die Leerung einer 120-Liter-Tonne mit 7,60 Euro und die Leerung einer 240-Liter-Tonne mit 15,20 Euro. Für die Biotonne beträgt die Jahresgebühr 2013 pro 60-Liter-Tonne unverändert 36,60 Euro, pro 120-Liter-Tonne 63,60 Euro und pro 240-Liter-Tonne 95,40 Euro.

Bei den Selbstanliefergebühren gibt es 2013 einige Änderungen. Beispielsweise werden die Anliefergebühren von Betonabbruch oder bitumenhaltigen Straßenaufbruchs leicht erhöht, die gebührenfreien Anliefermengen bleiben dort aber unverändert erhalten.

Und wie geht es 2014 weiter? Dass dann den Bürgern des Kreises durchaus eine Gebührenerhöhung drohen könnte, das verschweigt Krieck nicht. "Wichtig ist, dass wir auch in Zukunft die Wertstoffe von den Bürgern des Landkreises über die Tonnen oder über die Recyclinghöfe erhalten", stellt Krieck klar. "Nur dann haben wir über die Wertstofferlöse trotz vielfältiger anderer Preissteigerungen die Möglichkeit, einen Anstieg der Abfallgebühren zu dämpfen oder diese sogar erneut stabil zu halten", sagt der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft im Kreis Calw, der sich nicht scheut die möglichen Konsequenzen klar zu benennen: "Eine moderate Gebührenerhöhung 2014 lässt sich aus heutiger Sicht nicht gänzlich ausschließen."

Auch im Kreistag sieht man die Entwicklung mit Sorge. Volker Schuler, Fraktionschef der Freien Wähler, sieht bei allem Lob für das Abfallsystem im Kreis Calw, die weitere Entwicklung bei den Müllgebühren "tendenziell eher skeptisch", wenn es nicht gelingt, weitere Einnahmen zu erzielen. In der Beteiligung am Restmüllheizkraftwerk Böblingen sieht der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Jürgen Großmann, ein Risiko für die Gebührenstabilität im Kreis Calw. Deshalb rief er im Kreistag dazu auf, darauf zu achten, dass das Restmüllheizkraftwerk in Zukunft effektiver arbeitet. Aber auch der demografische Wandel werde seine Auswirkungen auf das Gebührensystem haben, prognostizierte der Nagolder OB. Dem gelte es angesichts sich verändernder Haushaltsstrukturen in Zukunft Rechnung zu tragen.