Ortschaftsrat: Nach erfolgreichem Umweltaktionstag schlugen die Wellen erneut hoch

Burladingen-Gauselfingen  (eri). Wenige Tage vor der Kommunalwahl scheinen in Gauselfingen die Nerven blank zu liegen. In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates hatte Ortsvorsteher Rudi Kanz Mühe, einen ordentlichen Verlauf sicherzustellen. Viele Gauselfinger waren anwesend und der Streit vom Beginn des Umweltaktionstages zog sich fort.

Einige Bürger wurden so ausfallend, dass einer der Räte autoritär werden musste: "Jetzt kommen wir mal alle schön wieder runter und beruhigen uns!" Dass zwei Listen in dem größten Burladinger Teilort um die Gunst der Wähler für die Besetzung des Ortschaftsrates konkurrieren, dass es zwei Anwärter auf den Ortsvorsteherposten gibt, scheint der Stimmung im Ort nicht förderlich. Die Anfragen in der Bürgerfragestunde waren gespickt von Vorwürfen. Es wurde gefragt, wo welche Liste was gearbeitet hatte und was die beiden Stellvertreter des Ortsvorstehers Michael Eisele und Anton Eisele während der wochenlangen krankheitsbedingten Abwesenheit von Rudi Kanz gemacht hätten.

Tatsächlich hielten sie Bürgerfragestunden ab, erledigten Post, bezahlten Rechnungen und arbeiteten die Korrespondenz mit dem Burladinger Rathaus auf, bestätigten die Eiseles: "Einmal kam für zehn Minuten ein Bürger", kommentierte Michael Eisele die geringe Frequenz in den Sprechstunden und betonte, seine Bürgerliste habe beim Umweltaktionstag aus versicherungstechnischen Gründen nicht wie geplant an der Kirche, sondern auf dem Friedhof gearbeitet. Eigentlich, resümierte Ortsvorsteher Rudi Kanz, sei der Umweltaktionstag ein Erfolg gewesen. "Ich sehe nur Positives an den Einsatzorten", lobte er. Das Modell, bei dem alle Vereine sich gemeinsam beteiligen, sollte in der Zukunft weiter geführt werden.

Nicht genehmigte Baggerarbeiten

Anschließend ging es um zwei Bauanfragen, die der Ortschaftsrat bei je einer Enthaltung mehrheitlich durchwinkte. Dass Baulücken geschlossen werden, ältere Häuser zu mehr Wohnraum umgebaut werden und es wieder mehr Neubürger in Gauselfingen gäbe, all das sei positiv für den Ort, befand Kanz.

In der Bürgerfragestunde beschwerte sich der Vorsitzende der Gauselfinger Sportfischer, Gerhard Kanz, darüber, dass am Ortsausgang Richtung Neufra in der Nähe des Autohauses Morgenstern ein Unternehmer mit Bagger aus der Fehla Schlamm, Schlick und große Steine herausgeholt hatte. Just zu einer Zeit im Frühjahr, in der es viele Jungfische in dem Flüsschen gäbe. Er habe bei der Stadtverwaltung, beim Landratsamt, sogar beim Regierungspräsidium nachgefragt und keiner könnte ihm bestätigen, dass die Baggerarbeiten legal waren.

Hochwasser hätte es an jener Stelle aber nicht wegen des Steines, sondern wegen des Biberdammes gegeben, betonte Gerhard Kanz, dass Baggern könne also nicht als Maßnahme gegen Hochwasser bezeichnet werden.