Beim 81. Killertaltreffen der Gesangvereine im Nikolausheim glänzten sechs verschiedene Chöre, darunter der Frauenchor Klangfarben aus dem Killertal, der Männergesangverein Harmonie Killer und der gemischte Chor Starzeln. Fotos: Rapthel Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Chorgesang: Killertaltreffen bot für jeden Musikgeschmack etwas / Frauenchor Klangfarben rockt den Saal

Von wegen Chorgesang hat keine Zukunft! Beim 81. Killertaltreffen der Gesangvereine im Nikolausheim glänzten sechs verschiedene Chöre, engagierte junge Sängerinnen und Senioren mit einem bunten Strauß an Liedern aus klassischer und moderner Gesangsliteratur.

Burladingen-Hausen . Nach dem Motto "Die Mischung macht’s" wurde deutlich, dass je nach Auswahl der Lieder im Chorgesang für jeden etwas dabei sein kann und dass gerade im Killertal die Vielfalt der Chöre und ihre Unterschiedlichkeiten das Besondere sind. Die einen halten Traditionen aufrecht, freuen sich vor allem, mit Gleichaltrigen zusammen zu sein, und die anderen gehen neue Wege und suchen sich moderne Lieder. Aber in dieser Vielfalt sind alle Laienensembles durch die Freude am Singen vereint.

Da war zum einen das Geburtstagskind: Der 175 Jahre alte ehemalige Männergesangverein Hausen, der inzwischen als Chorgemeinschaft Bitz-Hausen und nicht zuletzt mit seinen seit 1953 integrierten Sängerinnen die Fahne hochhält und vor allem Klassiker, aber auch Songs wie das fröhliche "Vive l´ amour" im Repertoire hat. Und der mit einem Dirigenten Oliver Geiger, der ausgebildeter Kirchenmusiker ist, immer eine sichere Führung und Klavierbegleitung hat.

Der Männergesangverein Eintracht aus Jungingen sang a capella und trug unter der Stabführung von Andreas Nam interessante Wechselgesänge und Kanons vor. Das berühmte Rübezahllied "Hohe Tannen" zum Beispiel, eine Volksweise, die an alte Zeiten erinnert. Oder den Klassiker "Sonnenschein und Goldener Wein".

Meist auch a capella präsentierte sich der Männergesangverein Harmonie Killer unter der Stabführung von Oliver Simmendinger. Die Sänger hatten wahre Ohrwürmer im Repertoire, darunter den Udo-Jürgens-Hit "Mit 66 Jahren", den Simmendinger als Pianist begleitete und den Schlager "Wochenend und Sonnenschein".

Der Katholische Kirchenchor Jungingen präsentierte an diesem Abend rundweg weltliche Lieder. Die aber hatten Ohrwurm-Qualität. Etwa die Geschichte vom "Kleinen grünen Kaktus" oder jenes Lied, das allen Schülern noch von scheinbar Endlos-Wandertagen und Singstunden mit dem Mundorgel-Heftchen bekannt ist: "Im Frühtau zu Berge." Höhepunkt war der Vortrag des Frauenchores Klangfarben mitsamt der schmissigen Klavierbegleitung von Leonie Schuler. Die rund 20 Frauen zogen von ihren Plätzen schon singend auf die Bühne und trugen danach auf Schwedisch "Gabriellas Song" vor und schließlich zwei mitreißende Gospels, mit Soloparts von Bettina Lude und Alexandra Ahlfänger. Die Klangfarben rockten den Saal. Das Publikum konnte nicht anders, es wippte und klatschte mit und entließ die Sängerinnen mit Bravo-Rufen von der Bühne.

Den Abschluss machte der Gemischte Chor Starzeln unter Leitung des Dirigenten Wilhelm Schuler. Eine stattliche Anzahl Männer und Frauen brachte unter anderem mit "Herzlich tut mich erfreuen" und "Weit, weit weg" vor allem Klassiker zu Gehör.

Wenn dieser Abend der Gesangsvereine eins beweist, dann wohl, dass es Chorgesang geben wird, solange Menschen leben. Schließlich geht es um das älteste den Menschen bekannte Instrument: die eigene Stimme.