Starker Regen, kein Gefälle und Fäkalien, die es in die Häuser schwemmt. Eine Sanierung des Kanals könnte die Anlieger der Burladinger Straße aber teuer zu stehen kommen. Foto: Rapthel-Kieser

Gemeinderat berät über Sanierung. Geplagte Anwohner könnte Maßnahme teuer zu stehen kommen.

Burladingen-Stetten - Der Ortschaftsrat Stetten will die Haushaltsanmeldungen für 2019 nicht beschließen, ohne die Anlieger der Burladinger Straße ins Boot zu holen. Denn die haben öfter den Kanal voll, aber eine Sanierung der Abwasserleitungen könnte sie teuer zu stehen kommen.

Die Überschwemmungen der Keller und Untergeschosse nach starken Regenfällen in einem bestimmten Abschnitt der Burladinger Straße sind seit Jahren Dauerthema im Ortschaftsrat und auch bei den Anwohnern (wir berichteten). Einige sprechen von Pfusch am Tiefbau, weil die Leitungen zu wenig Gefälle hätten und deshalb das Wasser nicht abfließen könne. Andere drängen darauf, den Anwohnern endlich zu erlauben, sich an den Hauptsammler anzuschließen, wie es einer der Hausbesitzer bereits gemacht hat. Auch ob ein weiterer Schacht und die Anschaffung von Pumpen Abhilfe schaffen könnte, wurde jahrelang diskutiert.

In der November-Sitzung des vergangenen Jahres haben die Betroffenen im Ortschaftsrat jedenfalls richtig Druck gemacht, waren nahezu vollzählig erschienen und hatten auch versucht, mit einem Schreiben ans Landratsamt auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Drastisch schilderten sie damals ihr Problem, beschrieben, dass bei jedem Starkregen "die Scheiße ins Haus geschwemmt" wird, wie es Anwohnerin Daniela Fritz damals klar formulierte.

Jetzt liegen Zahlen auf dem Tisch: Die Stadt Burladingen hat die Bereitschaft signalisiert, den Kanal zu sanieren und den Versuch zu unternehmen, mit einer Tiefbaumaßnahme ein deutliches Gefälle zu erreichen. Problem: Ingenieure haben bereits vor Jahren bezweifelt, ob dies überhaupt hinzukriegen ist. Und: Die Anlieger müssten dafür richtig tief in die Tasche greifen. Denn die Tiefbauarbeiten würden über 100 000 Euro kosten und sollen dann, so hat es das Bauamt der Stadt Burladingen mitgeteilt, per Anliegerbeiträge auf die wenigen Betroffenen umgelegt werden. Es könnten leicht fünfstellige Summen zusammen kommen.

"Da kriegst Du einen Bauplatz dafür", unkte einer der Räte und sann zusammen mit seinen Ratskollegen auf andere Abhilfe. Ein Anschluss an den Hauptsammler sei nicht machbar, hat die Stadt den Räten und den Anliegern immer wieder versichert. Auch jetzt noch. Deshalb diskutierten die Ortschaftsräte rund um Ortsvorsteher Hans Locher, ob sie oder die Anlieger nicht am besten selber beim Abwasserzweckverband, der im Herbst wieder tagt, direkt vorstellig werden sollen. Ob man dort aufgrund der besonderen Situation nicht eine Erlaubnis für den Anschluss an den Sammler bekommen kann? Denn: Eines der Häuser wurde vor Jahren schon dort angeschlossen, und das wirft in der Diskussion immer wieder Fragen auf.

Jedenfalls sollen die betroffenen Anlieger der Burladinger Straße, bevor die Räte die Haushaltsanmeldungen beschließen und die Kanalsanierung darauf setzen, angehört werden. Sie sind zur nächsten Ortschaftsratsitzung eingeladen.