Rund um das Ärztehaus gibt es derzeit kaum ein Durchkommen. Foto: Rapthel-Kieser

Marktplatzdesaster: Osternotdienst ohne Zugang zur Apotheke. Geschäftsinhaber und Patienten erzürnt.

Burladingen - Völlig beschränkt geht es derzeit rund um das Burladinger Ärztehaus zu. Das Gebäude ist von allen Seiten derart abgeriegelt, dass weder Patienten noch Kunden wissen, wie sie es erreichen sollen. Selbst als Apotheker Andreas Rohmann Notdienst hatte, war kein Durchkommen.

Bei der Einweihung des Zentrums am Rathausplatzes vor wenigen Wochen schienen Praxisinhaber, Geschäftsleute und Burladinger Bürger guter Hoffnung, dass der Bau des Marktplatzes direkt davor vollends ohne größere Probleme über die Bühne geht. Anscheinend nicht. "Ich habe gestern als auch heute geschaut. Das Zentrum am Rathausplatz ist gesichert wie Fort Knox, der Parkplatz Rathaus ist voll abgeschrankt von der Volksbank aus und von der Bahnhofstraße ebenso. Die einzige Ausnahme in Verlängerung der Bahnhofstraße ist ein schmaler Gehweg", moniert der Investor Kaspar Pfister in einer Pressemitteilung.

Bei ihm, so sagt er, kommen zunehmend Klagen über den Zugang an. Bürger, die sich auf der Stadtverwaltung beschweren, würden abgefertigt mit dem Argument, das sei halt bei Baustellen nicht anders machbar und man solle dann halt warten bis es fertig sei oder woanders hingehen.

Am Ostersamstag habe Pfister einen Anruf von Andreas Rohmann, dem Inhaber der Elisabeth-Apotheke, erhalten. Die Tiefbau-Firma Winter hatte den Zugang zum Gebäude vom Rathausplatz hermetisch abgeriegelt, beschwerte sich Rohmann. Seine Bitte dies nicht zu tun, wurde mit dem Hinweis auf die polizeiliche Genehmigung beantwortet. "Damit war das Provisorium über den Rathausplatz, das nun seit einigen Wochen toleriert wurde, plötzlich ausgeschaltet und das zu einem Zeitpunkt, zu dem man nicht mehr reagieren konnte", beschreibt Pfister.

Der Zugang über die Bahnhofstraße durchs Gebäude durch, am Rathausplatz wieder aus dem Gebäude raus und rüber zur Apotheke sei schwierig. Denn der Eingang Bahnhofstraße ist an Sonn- und Feiertagen automatisch geschlossen. Und der bisherige Zugang vom Rathausplatz stand auch nicht mehr zur Verfügung.

Notdienste wohl erst einmal nicht möglich

"Herr Rohmann kann wahrscheinlich bis auf weiteres keinen Notdienst mehr machen und ob die Apothekenkammer da mitmacht, wird man sehen", sagt Pfister. Er könne das Gebäude nicht 24 Stunden offen lassen und moniert, dass "keinerlei Anstrengung erkennbar" ist, die Bahnhofstraße bis zum Gebäudeeingang befahrbar zu machen, oder die Baustelle am Rathausplatz zu forcieren. "Im Moment wissen wir nicht, wie die Müllbehältnisse aus dem Müllraum auf der Ebene Rathausplatz über die Baustelle an die Bundesstraße zur Abholung kommen sollen, ohne die Absperrungen beiseite zu schieben – was wir rechtlich gar nicht dürfen", schildert der Investor ein weiteres Problem.

Pfister wirft Fragen auf: "Warum wird seitens der Stadt nicht der geringste Versuch einer Lösung unternommen, sondern provoziert, wo es nur geht? Ist es das, was die Stadtverwaltung als Gewerbeförderung, Ansiedlung von Arbeitsplätzen, Sicherstellung der ärztlichen Versorgung oder Ausbau der Dienstleistungsangebote versteht?"

Dass der Gemeinderat etwas bewirken kann, das glaubt Pfister nicht. Im Moment lässt er juristische Möglichkeiten prüfen. Und er muss sich, sollte die Situation nicht ändern, vielleicht darauf einstellen, dass seine Mieter die monatliche Miete kürzen. Das träfe aber vor allem die Stadt. Denn die hat bei Vertragsabschluss mit Pfister seinerzeit eine Mietgarantie übernommen.