Bis zum 31. Oktober will Harry Ebert das Feld in der 13.000-Einwohner-Stadt Burladingen auf der Schwäbischen Alb geräumt haben. Foto: Schuldt

AfD sieht Bürgermeister in Opferrolle. Freie Wähler und Grüne erhoffen sich nun Macher im Rathaussessel.

Burladingen - Ein Bürgermeister tritt zurück – und unter kommunalpolitischen Akteuren und Bürgern herrscht Erleichterung.

Dass Burladingens umstrittener AfD-Bürgermeister Harry Ebert seine dritte Amtszeit nicht bis 2023 zu Ende führen will, hatte er in einer Mitarbeiterversammlung ankündigt und gesundheitliche Gründe angeführt. Bis zum 31. Oktober will der 58-Jährige das Feld in der 13.000-Einwohner-Stadt auf der Schwäbischen Alb geräumt haben. Viele Burladinger veranlasst das jetzt, nach vorne zu blicken und sich über mögliche Kandidaten Gedanken zu machen.

Lediglich die AfD, der bei der jüngsten Kommunalwahl mit vier Mitgliedern der Sprung ins Stadtparlament glückte, sieht Ebert in der Opferrolle. Einem "Shitstorm" sei der Stadtchef ausgesetzt gewesen, seitdem sein AfD-Beitritt bekannt wurde. Da sei der Rückzug "nachvollziehbar", kommentierte AfD-Gemeinderat Joachim Steyer.

Die Burladinger CDU wollte sich zu Nachfolgefragen nicht äußern, solange Ebert den Gemeinderat nicht selbst vom Rücktritt informiert hat.

Freie Wähler und Grüne verwiesen in Statements darauf, wie schwierig die Situation mit dem Stadtchef war und erhoffen sich nun einen Macher im Rathaussessel. Einen, der "innovativ neue Projekte" in Angriff nimmt, wie es die FW-Fraktionsvorsitzende Rosi Steinberg betonte. Manfred Knobloch von den Grünen sieht die Möglichkeit für einen Neustart in "Fragen wie ein Energiekonzept oder einen Wirtschaftszweig Tourismus". Er hoffe auch, dass der Ebert-Nachfolger "weniger polarisiert und am bürgerschaftlichen Zusammenhalt arbeitet".