Hingucker: Die umweltfreundlichen Hybrid-Autos der Firma Trigema. Foto: Rapthel-Kieser

Volkswagen der Firma sind zwar flach, zum Tiefstapeln taugen sie allerdings nicht. Oft auf Messen im Einsatz.

Burladingen - Der Senior-Chef fährt Mercedes und seine Kinder Volkswagen. Aber was für welche! Für Tochter Bonita und Sohn Wolfgang hat Trigema-Inhaber Wolfgang Grupp zwei Hybrid-Autos angeschafft. Die sind auf Burladingens Straßen ein Hingucker.

Trotzdem, Trigemas Juniorchefin Bonita Grupp stellt klar: "Wir haben die nicht, um damit herum zu protzen. Die beiden Autos sind sehr oft auf Messen im Einsatz." Die futuristisch anmutenden, flachen Vehikel mit den Flügeltüren sind ideal, um die Aufmerksamkeit der Messebesucher auf sich zu ziehen, perfekt wenn es darum geht, die Firmenphilosophie von Trigema zu präsentieren. Denn auch bei der Burladinger Textilfirma geht es immer um Innovation.

Und tatsächlich, der VW XL1 ist das erste in Serie produzierte 1-Liter-Auto der Welt, ein stromgetriebenes Fortbewegungsmittel der Zukunft. Vorgestellt wurde die Weltneuheit erstmals 2011 in Katar. Wolfgang Grupp sah die umweltfreundlichen Fahrzeuge und war gleich überzeugt: "Die passen zu uns."

Grupp selber bekannte erst kürzlich in der Talk-Show "Hart aber fair", dass er überzeugter Mercedes-Fahrer ist. Schließlich sei man Schwabe, das verpflichtet. Für seine Kinder bestellte der zukunftsorientierte Firmenchef aber dann spontan zwei der flachen Flitzer aus dem Hause Volkswagen. Er fand, so viel Erfindergeist und Mut zu Neuem müsse man unterstützen. Dann hieß es warten. In Produktion ging der VW XL1 erst im Jahr 2014, 159 Stück wurden davon gebaut, dann ausgeliefert.

530 Kilometer kann man am Stück fahren

Mit 795 Kilo Gewicht ist der XL1 für ein Auto extrem leicht und extrem wendig. Der Motor ist ein 0,8-Liter-Diesel und zusätzlich gibt es einen 20-kW-Elektromotor. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 160 Kilometer pro Stunde und die Reichweite 530 Kilometer. Im Kofferraum ist – statt des Reservekanisters – Platz für die Batterie. Wolfgang Grupp junior erinnert sich noch lebhaft an den Familienausflug nach Dresden, wo die Grupps die zwei "Kinder-Wagen" abholten. "Wir hatten ja noch keine Erfahrung mit dem Elektromotor und der Reichweite. Also wollten wir auf Nummer sicher gehen." Und so fuhr man die Coupés im Konvoi nach Burladingen. Elisabeth Grupp und Sohn Wolfgang in dem einen, Vater Wolfgang und Tochter Bonita im zweiten. Und hinterher der Privatchauffeur im Familienmercedes mit dem Reservekanisterchen. Für alle Fälle.

Auftanken ist inzwischen zur Routine geworden

Inzwischen ist Auftanken – besser Aufladen – auf dem Werksgelände bei Trigema reine Routine. Reichweiten und Geschwindigkeiten sind ausgetestet und Bonita und Wolfgang Grupp junior freuen sich, wenn viele Messebesucher ihre Begeisterung für das außergewöhnliche Fahrzeug teilen. Und ganz nebenbei per Trigema-Firmenlogo und mit dem aufgedruckten Satz "Trigema – immer einen Schritt voraus" auch noch etwas von der Firmenphilosophie des schwäbischen Vorzeige-Unternehmens mitbekommen.

Doch Technikdaten hin und Innovation her: bei der Wunschfarbe blieb Bonita Grupp feminin. Sie wollte ihren XL1 in Rot.