Mit vierzehn Bewerbern geht die "Liste für Gauselfingen" bei der Kommunalwahl an den Start. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder Bote

Kandidaten: Silvia Entress holt für die zweite Liste 13 weitere Bewerber für den Ortschaftsrat ins Boot

Mit vierzehn Kandidaten will die "Liste für Gauselfingen" bei der Kommunalwahl im Mai für die zwölf Sitze im Ortschaftsrat an den Start gehen. Die Vorstellung der Bewerber war sehr gut besucht. Noch-Ortsvorsteher Rudi Kanz sorgte allerdings für Störfeuer.

Burladingen-Gauselfingen. Die Gauselfinger mussten zusammenrücken am Mittwochabend. Im Bürgersaal wurden zur Vorstellung der "Liste für Gauselfingen" erst einmal Stühle geschleppt und die Reihen geschlossen. Viele Einwohner interessierte, wer auf der zweiten Gauselfinger Liste rund um Silvia Entress der Bürgerliste Konkurrenz machen will, und mit welchen Ideen die Personen aufwarten. Die Nominierung hatte zuvor nichtöffentlich stattgefunden.

"Es ist Zeit für einen Wechsel, weg von noch mehr Politik, hin zu mehr Miteinander", begründete die 51-Jährige Mutter von vier Kindern die Bewerbung ihres Teams und stellte sich kurz vor. Die ausgebildete Arzthelferin betreibt inzwischen eine Praxis für Kinesiologie, ein alternativmedizinisches Diagnose- und Behandlungskonzept aus dem Bereich der Körpertherapie und der Chiropraktik.

Zudem arbeitet sie stundenweise im Berghof und in den Schwimmhallen der Stadt Burladingen. Gauselfingen liege ihr am Herzen, wie sie in der Vorstellung betonte. Mit ihr auf der Liste stehen David Schneider, Cordula Schneider, Daniel Renner, Hans Kemmler, Bernd Kappel, Roland Hauser, Barbara Gerlach, Marco Mazzarella, Jonas Kampfhenkel, Christian Dreher, Tobias Gebler, Patrick Nitsche und Ellen Gugel. Cordula Schneider ist bereits im Ortschaftsrat, Hans Kemmler war es fast zwanzig Jahre und hat in der letzten Legislaturperiode ausgesetzt.

Jonas Kampfhenkel ist aus dem Wir-Projekt bekannt, ebenso wie Bernd Kappel, der zudem Vorsitzender des Gauselfinger FC ist. Marco Mazzarella ist Vereinsaktivist und organisiert seit einiger Zeit erfolgreich die Weihnachtsmärkte in Gauselfingen. Roland Hauser ist Forstwirt und bei der Stadt Burladingen für die Ausbildung junger Leute im Forst verantwortlich.

Nach der Vorstellungsrunde warteten die Kandidaten mit ihren Ideen auf. "Gescholten ist schnell, aber statt dessen sollte man lieber Mitgestalten", betonte David Schneider.

Silvia Entress: "Es geht hier nicht um irgendein Machtgeplänkel"

Angeregt wurden unter anderem ein neues Baugebiet, ebenso Thema war der Dorfladen, es wurden ein Backhäusle, ein Mitfahrbänkle, ein Büchertauschregal oder eine Rentnerreparaturbörse angesprochen, um Gauselfingen wieder mehr zu beleben.

Noch-Ortsvorsteher Rudi Kanz fasste das offensichtlich als Kritik seiner Amtsjahre auf und meldete sich mehrfach zu Wort. Man könne nicht sagen, dass der Ortschaftsrat in den vergangenen Jahren nicht für den Teilort erreicht habe. Kein Haus an der B 32 stünde leer, gab er zu Bedenken.

Noch nie sei so viel Geld nach Gauselfingen geflossen wie in den vergangenen Jahren und schließlich habe Burladingen noch acht Kinder mehr, umschrieb er die anderen Teilorte, die auch Ansprüche stellten.

Er selber versuche noch aktiv ein Projekt mit rund 40 Wohnungen zu realisieren, das der Betriebswirt Helmut Barth an Stelle seiner einstigen Villa neben dem WiR-Projekt angedacht habe.

Schließlich musste Silvia Entress den Redefluss des Rathauschefs unterbrechen. "Es geht hier um die Vorstellung unserer Liste", stellte sie klar. Die Zuhörer warfen einige Fragen zu den Projekten auf, bohrten nach bei Dorfladen und Wohngebiet und bekamen die Einladung, sich über ein Bürgerzentrum bei den Ideen und Projekten einzubringen. "Es geht hier nicht um irgendein Machtgeplänkel", betonte Silvia Entress mit Blick auf den Wettbewerb zwischen ihr und dem stellvertretenden Ortsvorsteher Michael Eisele, der ebenfalls ins Rennen um den Ortsvorstehersessel im Gauselfinger Rathaus geht. "Es geht um Gauselfingen und ich gehe davon aus, dass, egal wer vorne steht, er sein Bestes gibt, um den Ort voran zu bringen."