Ulrike Fritschle-Reiß lässt in ihrem Garten vieles einfach wild wachsen. Schön sieht es trotzdem aus. Fotos: Frank Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Viel zu sehen beim "Tag der offenen Gartentür" / Naturbelassenen soll es sein

Ulrike Fritschle-Reiß hat ihren Garten nach und nach entstehen lassen. Und was von allein wächst, darf bleiben.

Grosselfingen. "Im Garten bin ich eigentlich immer", sagt Ulrike Fritschle-Reiß. Das Grundstück der Grosselfingerin liegt etwas versteckt abseits der Straße – umso ruhiger ist es in dem weitläufigen Garten. Kräuter- und Gemüsebeete, Obstbäume und Rosen finden sich dort, sowie allerlei Dinge, die Fritschle-Reiß irgendwann einmal gefunden hat. "Viele Sachen sind einfach zu schade zum Wegwerfen. Ich hebe sie auf, selbst wenn ich nicht weiß, wofür ich sie mal gebrauchen kann." Oft landen sie dann als Dekoration im Garten.

Was den "Tag der offenen Gartentür" angeht, sei sie zunächst skeptisch gewesen. Sie wollte ihren Garten nicht "pimpen". Doch Andreas Fischer vom Blumenhaus Fischer in Bisingen habe sie überzeugt, als er mal gemeinsam mit seiner Mutter vorbeikam. "›Jetzt wohne ich schon 70 Jahre in Grosselfingen, aber hier war ich noch nie‹, hat seine Mutter gesagt. Dass sie so begeistert von meinem Garten war, hat mich berührt", erinnert sich Fritschle-Reiß.

"Nicht picobello"

Über ihren Garten sagt sie: "Es muss nicht alles 100 Prozent picobello wie im Hochglanzmagazin aussehen." Auch eine Ecke mit Gartenabfällen gehöre nun einmal dazu. Trotzdem will sie gemeinsam mit Freunden am Samstag vor dem Aktionstag noch ein bisschen den Garten aufräumen.

Der Garten sei nach und nach so geworden, wie er jetzt ist, erzählt die Gartenfreundin weiter. Die Gartengeräte sind in einem Holzunterstand gelagert, es gibt ein Hochbeet, wo früher der Grasschnitt gelagert wurde, auf der großen Wiese werden Familienfeste gefeiert. Fritschle-Reiß zeigt ihre Hortensien. "Die sind mein ganzer Stolz", sagt sie lächelnd. Und wenn etwas von allein im Garten auftauche und wachse, dann sei das eben so.

Was sie anderen Gartenfreunden raten würde? "Einfach Mut zum Garten." Viele Leute würden einfach einen Steingarten oder Ähnliches anlegen und denken, sie seien dann mit dem Garten fertig. "Aber bei der Arbeit im Garten bekommt man ja auch etwas zurück, gerade beim Schaffen mit der Erde", ist Fritschle-Reiß überzeugt, "es geht nicht ums Fertigsein. Man sollte lieber mehr bei der Gartenarbeit schwitzen als im Fitnessstudio."