Diana Dehner zwischen Theke und Tür. "Das Nebenzimmer steht allen offen", betont die 42-Jährige Wirtin und ärgert sich über die anonymen Boykottaufrufe. Foto: Rapthel-Kieser

Restaurant-Inhaberin reagiert auf annonymen Boykottaufrufe. Wirt in Oberndorf lädt AfD aus.

Burladingen- Die AfD bewirten oder nicht bewirten? Dieser Frage sehen sich immer mehr Gaststätten gegenüber. Diana Dehner, Inhaberin der "Hendl-Alb" in Burladingen, macht bei ihren Gästen keinen Unterschied. Bei ihr ist auch die Alternative für Deutschland willkommen. Dafür erhielt sie Drohbriefe und Anrufe, die zum Boykott ihres Lokals aufforderten.

Hinter verschlossener Tür

Dass die AfD regelmäßig in ihrem Veranstaltungsaal tagt, interessierte erst, als die Partei dort eine medienwirksame Veranstaltung mit dem Burladinger Bürgermeister Harry Ebert abhielt. Danach bekam Dehner wütende E-Mails. Inhalt: Man werde das Lokal nicht mehr aufsuchen. Die Wirtin selbst kann die Aufregung nicht nachvollziehen. Der Veranstaltungsraum sei ein abgetrennter Raum, meint sie. Von den dort abgehaltenen Events "bekommt man als Gast nichts mit", so die Inhaberin.

Andere Städte andere Sitten

Ein Wirt in Oberndorf hat die AfD nach ähnlichen Tumulten kurzerhand wieder ausgeladen. Für Dehner ist dies keine Option. Solange sich die Gäste ordnungsgemäß verhalten werde sie niemandem das Lokal verbieten. Während sich im Fall des Oberndorfer Lokals unter anderem auch ein SPD-Mitglied beschwerte, gaben die Burladinger Sozialdemokraten Dehner zu verstehen, dass sie auch weiterhin in ihre Gaststätte kommen werden.

Auswirkungen aufs Geschäft

Dennoch: Dehner sagt, sie spüre seit der Kontroverse Umsatzeinbußen. Diese schmerzen die Wirtin umso mehr, als das es nach der Neustrukturierung des Lokals durch Frank Rosin mit der "Hendl-Alb" wieder bergauf ging. Dehner hofft nun, dass sich die Situation in Zukunft wieder beruhigt.