Pressekonferenz: BeneVit-Chef Pfister spricht von "Behinderung in Reinkultur" und ist bereit für Klageweg

Burladingen   (eri). "Es wird eine Klage vorbereitet in der Hoffnung, dass ich sie nicht brauche", sagt BeneVit-Chef Kaspar Pfister am Freitagmorgen in einer Pressekonferenz.

In die Freude über den Riesen-Vermietungserfolg des Ärztehauses, der großen Gästeschar und der Handwerksfleißarbeit mischt sich jede Menge Ärger. Die Gestaltung des Rathausplatzes, der zwischen dem Neubau und dem Verwaltungsrückgebäude liegt und in die Zuständigkeit der Stadt fällt, wird immer mehr zum Verwaltungsdesaster. Neun Monate nach Beginn der Bauarbeiten des Zentrums am Rathausplatz liegt dem Gemeinderat, obwohl er mehrfach in öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen von den Kommunalpolitikern angemahnt wurde, noch kein akzeptabler Plan für das so wichtige Herzstück im Burladinger Stadtkern vor. Und nicht nur das.

Bauherr Kaspar Pfister spricht von "Behinderung in Reinkultur". Das Verhalten der Stadtverwaltung sei alles andere als eine Unterstützung des Projektes, der Ärzteschaft und der Bürger. Pfister ist nicht mehr gewillt hinzunehmen, dass, wie er sagt, die Stadt Burladingen das, was vor Jahren gemeinsam abgestimmt und abgesprochen und baurechtlich längst genehmigt wurde, jetzt nicht mehr gelten lassen will.

Knackpunkte sind die Zufahrtswege für Feuerwehr und Müllabfuhr

"Ich stehe ja auch bei meinen Mietern im Wort", gibt er zu Bedenken. Die Verträge mit Ärzten und Dienstleistern seien auf Grundlage der genehmigten Pläne abgeschlossen worden, wenn sich da Entscheidendes ändert, wäre zum Beispiel die Apotheke gar nicht genehmigungs- und betriebsfähig. Oder wegen der Mülleimer, die woanders gelagert werden müssten, müssten Fenster schlichtweg verbaut werden.

Knackpunkte der Planungen sind zum einen die Feuerwehrzufahrt und zum anderen die für die Müllfahrzeuge. Wegen der Feuerwehraufstellfläche will die Stadt eine Rampe an den südlichen Teil des Gebäudes, in der Rathausstraße, gegenüber der Gaststätte Seven bauen. Damit hätte die Apotheke aber keine Zulieferschleuse mehr, die sie betriebsbedingt braucht. Und weil die Müllfahrzeuge nicht über den Rathausplatz fahren sollen – die Stadt argumentiert hier mit möglichen Veranstaltungen, die auf dem Platz stattfinden sollen – sollte auch eine neue Lösung für die Müll-Lagerung gefunden werden. Die rund 40 Mülleimer die ein Gebäude dieser Größenordnung braucht und die im Keller lagern, müssten dann aber umständlich um das ganze Gebäude herumgezogen und an die Rückfront, die Bahnhofstraße, gebracht werden.

BeneVit und Geldinstitut haben der Stadt einen Brief geschickt mit einer Bitte

"Eine Verwaltung, die es nicht mal schafft zum 40. Stadtjubiläum einen Festakt zu organisieren, wie viele Veranstaltungen will die denn im Jahr auf dem Rathausplatz haben? Fünf, zehn, zwanzig?", wundert sich Pfister. Veranstaltungen wären eine Ausnahmesituation und an solchen Tagen könnte man für den Abtransport des Mülls auch andere Lösungen finden.

Und: Pfister hat einen eigenen Brandsachverständigen eingeschaltet, was die Feuerwehraufstellfläche angeht. Der sieht andere Lösungsmöglichkeiten für Rettungswege als die Rampe in der Rathausstraße. Pfisters Vorwurf: Der Gemeinderat sei da ganz bewusst falsch informiert worden. Einen Plan für die Rathausplatzgestaltung hat das Gremium aber noch gar nicht.

Zwar hat die Stadt Burladingen auf ihrer Internetseite einen online gestellt, aber weder der BeneVit-Holding noch der Volksbank, der noch ein Teil der Grundstücke gehört und die dort Parkplätze ausweisen will, sei dieser Plan zugegangen, sagt Pfister. BeneVit und Geldinstitut hätten der Stadtverwaltung Burladingen einen Brief geschickt mit der Bitte, doch endlich mit den Beteiligten in Dialog zu treten.