Karriere: Amtsinhaber herausgefordert

Burladingen/Bad Buchau (eri). Bisher arbeitet sie nur im Rathaus, jetzt will sie eins leiten. Die 52-jährige Diplom-Ingenieurin Alice Acker, bei der Burladinger Stadtverwaltung als EDV-Administratorin beschäftigt, tritt am Sonntag, 4. November, bei der Bürgermeisterwahl in Bad Buchau an.

Damit ist sie die einzige Herausforderin des Amtsinhabers Peter Diesch, der schon zwei Legislaturperioden hinter sich hat, eine dritte anstrebt und deshalb zur Wiederwahl antritt. Nicht nur damit beweist Acker, dass sie Mut hat. Am Tag der Demokratie, Mitte September, hatte sie unter einem Sonnenschirm neben der Rathaustreppe ihre eigene kleine Gegendemonstration in direkter Nachbarschaft zu einem Infostrand der rechtskonservativen AfD, an dem auch ihr Chef, Bürgermeister Harry Ebert das Wählervolk umwarb.

Zur Demokratie gehören mindestens zwei Bewerber

Die Demokratie lebe davon, dass zu einer Wahl mindestens zwei Bewerber gehören, begründet Alice Acker ihren ungewöhnlichen Entschluss gegen den amtierenden Bürgermeister in Bad Buchau anzutreten. Auch dass Burladingens Bürgermeister der AfD beitrat habe sie in ihrem Vorhaben bestärkt, lässt sie sich zitieren und beschreibt gleich, wie sie sich ein Rathaus vorstellt: Ein Ort, an dem der Bürger Rat bekomme und nicht einen Maulkorb verpasst.

Ihre Schwerpunkte sieht sie auch in den Bereichen Tourismus und Soziales

In Bad Buchau, so die 52-Jährige, könne man ein Vorzeige-Rathaus führen, ihr Ziel sei es, Bürger als Kunden zu begreifen, sie prompt zu bedienen und fair zu behandeln.

Es ist das erste Mal, dass sich Alice Acker um ein Bürgermeisteramt bewirbt. Sie betont, dass sie nicht zu den Dauerkandidaten gehöre. Ihre Schwerpunkte in Bad Buchau würde sie in den Bereichen Soziales, Tourismus- und Gewerbeförderung, Natur- und Tierschutz setzen wollen.

Der 4200 Einwohner-Ort Bad Buchau gehört zum Landkreis Biberach, liegt am Federsee und ist für sein Moor- und Mineralheilbad bekannt. Der Ort ist zudem für historische Pfahlbauten bekannt, die zum Welterbe der Unesco gehören.