Silke Edele tritt am Sonntag, 19. März, erneut bei der Wahl um das Bürgermeisteramt in Weilen unter den Rinnen an. Foto: SB/Steffen Maier

Am Sonntag, 19. März, werden die Weilener erneut an die Wahlurne gebeten. Wir haben allen drei Bürgermeister-Kandidaten fünf Fragen gestellt. Silke Edele antwortet heute darauf.

Nachdem im ersten Wahlgang keiner der drei Kandidaten um das Bürgermeisteramt in Weilen unter den Rinnen auf Anhieb mehr als die Hälfte der Bürger überzeugen konnte, werden die Weilener am Sonntag, 19. März, erneut zur Wahlurne gebeten. Silke Edele hat den Sieg im ersten Wahlgang knapp verfehlt und hofft nun auf die meisten Stimmen.

Weshalb sollten die Weilener gerade Sie zur neuen Bürgermeisterin wählen?

In meinen Vorgesprächen zur Abgabe der Bewerbung wurde klar, dass sich die Weilenerinnen und Weilener eine Person wünschen, die bürgernah ist, offen kommuniziert, den direkten Kontakt sucht und sich mit Fach- und Sachkenntnis mit vollem Einsatz für die Zukunft des Ortes einbringt. Hierfür biete ich sowohl in fachlicher Hinsicht als Diplom-Verwaltungswirtin mit über 20 Jahren Verwaltungserfahrung in verschiedenen Bereichen und meinem Netzwerk in verschiedene Behörden und Institutionen als auch mit meiner Kommunikationsfähigkeit, meinem Verhandlungsgeschick und meinem Organisationstalent sowie meinem Optimismus und meiner Willensstärke ein Gesamtpaket, das dem Gesuchten zu 100 Prozent entspricht.

Im Falle Ihrer Wahl: Welches Projekt würden Sie als erstes in Weilen in Angriff nehmen?

Ich möchte zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern – allen voran mit dem Gemeinderat als Hauptorgan der Gemeinde – Anstehendes und Liegengebliebenes sammeln und priorisieren. Dazu plane ich unter anderem Themenabende mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel den ortsansässigen Gewerbebetrieben, Eltern, Bauwilligen/Sanierungsinteressierten, den Vereinen und der Jugend, um deren Bedürfnisse und Wünsche zu erfahren und mögliche Lösungswege zu diskutieren. Kurzfristig umsetzen würde ich auf jeden Fall die Anpassung der Öffnungszeiten für ein offenes und bürgerfreundliches Rathaus, um allen Bürgerinnen und Bürgern als Dienstleisterin zur Verfügung zu stehen.

Sanierung Ortskern: Wie wollen Sie erreichen, dass ältere beziehungsweise leerstehende Gebäude in Privatbesitz für eine neue Wohnnutzung dienen können?

Ein Schritt in diese Richtung passiert bereits am kommenden Donnerstag. Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung steht der Vorschlag, die Aufstellung des Bebauungsplans „Dorfkern“ zu beschließen. Damit strebt der Gemeinderat eine Neuordnung der Innenentwicklung an. Dieses und ähnliche Projekte gilt es in der neuen Amtsperiode weiterzuführen. Mein Ziel ist es, betroffene Eigentümerinnen und Eigentümer ins Boot zu holen, und zwar mit direkter Kommunikation und Informationsveranstaltungen zum Beispiel zu möglichen Förder- und Zuschussprogrammen.

Wie stehen Sie zum neuen Baugebiet Wettegärten?

Wenn ich die Wahl gewinne, steige ich als neue Bürgermeisterin in ein bestehendes Verfahren ein, in dem meine persönliche Meinung keine Rolle spielt. Es geht bei solchen Projekten immer um das Gemeinwohl, die Zukunft von Weilen muss bestmöglich gestaltet werden. Mir ist wichtig, dass junge Leute im Ort bleiben können, hier bauen, wohnen und ihre Kinder aufziehen – sowohl in sanierten Häusern als auch in Neubauten.

Was sollen Sie hinsichtlich der Nahversorgung unternehmen?

Mit der Metzgerei Wasenstube, die neben Wurst und Fleisch auch ein Zusatzangebot an Grundnahrungsmitteln anbietet, verfügt Weilen bereits über eine tolle Einkaufsmöglichkeit, die vielen anderen Ortschaften nicht vergönnt ist. Außerdem gibt es in Schömberg verschiedene Einkaufsmärkte, die für die Weilener Bevölkerung gut zu erreichen sind. Meiner Meinung nach ist es daher unrealistisch, einen Dorfladen anzusiedeln. Verschiedene Projekte dazu sind in der Vergangenheit gescheitert, wie mir in verschiedenen Gesprächen im Wahlkampf erzählt wurde. Diese Erfahrungen kennt man auch aus anderen ländlichen Gegenden. Mein Anliegen ist stattdessen, Angebote wie beispielsweise die Nachbarschaftshilfe in Schömberg verstärkt zu bewerben und sich als Gemeinde Gedanken zu machen, wie solche Projekte unterstützt werden können.

Sie haben eine Million Euro für Investitionen in Weilen zur Verfügung. Wofür würden Sie das Geld verwenden?

Diese Frage ist utopisch. Daher möchte ich auch keine Begehrlichkeiten wecken. Die Gemeinde kann nicht von Wunschdenken leben! Wir müssen uns in der Realität bewegen und anstehende Aufgaben mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bestmöglich erledigen.