Marc-Oliver Schwarz, der ehrenamtlicher Bürgermeister in Zimmern unter der Burg werden will, hat familiäre Wurzeln in der Schlichemtal-Gemeinde und ist dort gut bekannt.
Zimmern u. d. B. - Der 42-Jährige, der mit seiner Lebensgefährtin und der gemeinsamen Tochter in Schömberg wohnt, betont: "Zimmern unter der Burg liegt mir am Herzen." Sein Vater und sein Opa stammen von dort, sein Bruder lebt in Zimmern: "Ich bin in Zimmern also familiär stark verwurzelt."
Der Versandleiter, der bei einer Firma in Rottweil arbeitet, bezeichnet das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters als "vielfältig und interessant". Er könnte das Ehrenamt in Zimmern gut mit seinem Beruf vereinbaren: "Mit meinem Chef habe ich das abgeklärt."
"Ich lerne dazu"
Auch traut er sich zu, diese Aufgabe gut bewältigen zu können. Schwarz betont, dass er als Schömberger Stadtrat, dem Gemeinderat gehört er seit 2009 an, kommunalpolitische Erfahrungen mitbringe und auch Einblicke in die Verwaltungstätigkeit gewonnen habe. Schwarz führt seit 2014 außerdem den Schömberger CDU-Ortsverband und ist in der Schömberger Feuerwehr und Narrenzunft aktiv. "Ich bin lernfähig und werde mich einarbeiten", sagt er. Zudem verfüge die Gemeinde über erfahrene Mitarbeiter. Zudem gebe es den Verwaltungsverband Oberes Schlichemtal, dem Zimmern angehöre, und der ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stehen könne, wenn Hilfe benötigt werde.
Thema Innenentwicklung
Eines seines Ziele als Bürgermeister wäre es, die Innenentwicklung in Zimmern voranzutreiben, damit leerstehende Gebäude saniert beziehungsweise für Neubauten Platz machen könnten. "Wir müssen den jungen Zimmernern die Möglichkeit bieten, in der Gemeinde ein Zuhause zu finden." Dazu müssten jedoch Fördermittel generiert werden. Auch könnte sich Schwarz vorstellen, dass die Gemeinde selbst ein Förderprogramm zur Schaffung neuen Wohnraums in der Ortsmitte auflegt. Denn die Bauplätze in Zimmern sind rar, auch wenn das Baugebiet erweitert werden soll.
Finanzschwache Gemeinde
Schwarz weiß aber auch um die finanzielle Situation der Gemeinde, "die finanztechnisch nicht gut aufgestellt ist." Daher gelte es, Investitionen mit Augenmaß zu machen.
ÖPNV und Hochwasserschutz
Ein weiteres wichtiges Thema ist für ihn die Schaffung von besseren ÖPNV-Anbindungen, vor allem auch für die Schüler in Richtung Rottweil – etwa über den Vaihinger Hof. Viele Kinder gingen in Neukirch in die Grundschule und besuchten dann weiterführende Schulen in Rottweil und in Balingen. "Da muss landkreisübergreifend dringend etwas getan werden", betont er und könnte sich in diesem Zusammenhang vorstellen, dass die beiden Landräte sich dieser Sache annehmen.
Als weitere Themen nennt er den Natur- und Hochwasserschutz an der Schlichem, die Grundversorgung der Gemeinde, etwa durch die Aufstellung eines Lebensmittelautomaten oder durch einen Verkaufswagen, der den Ort zu bestimmten Zeiten aufsucht. So sei es auch sehr erfreulich, dass es in Zimmer mit dem Paradies noch einen Gastronomiebetrieb gebe. Wichtig ist ihm darüber hinaus die weitere Förderung der vielfältigen Vereinslandschaft in Zimmer mit Liederkranz, Narrenzunft und dem Musikverein. "In Zimmern wird es niemand langweilig, der sich in Vereinen engagieren will."
Auch den Ausbau der regenerativen Energien will er in der Gemeinde vorantreiben. Er nennt etwa den Bau einer Photovoltaikanlage auf der Festhalle oder auf dem freien Feld.
"Mit Bürgern ins Gespräch kommen"
Für den Wahlkampf hat er einen Flyer in Arbeit, den er in den nächsten Tagen in der Gemeinde verteilen will. "Ich werde von Haus zu Haus gehen, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen." Er betont: "Ich bin für die Bürger immer ansprechbar." Öffentliche Auftritte hat Schwarz nicht geplant, dafür aber Treffen mit den Vereinsvorständen. Auch mit dem Bürgermeister-Stellvertreter Benjamin Gauß habe er sich schon über die Situation in Zimmern unterhalten.
Die öffentliche Kandidatenvorstellung in Zimmern findet am Mittwoch, 11. Januar, ab 19 Uhr in der Festhalle statt. Die Bürgermeisterwahl findet am Sonntag, 22. Januar, statt.