Matthias Bauernfeind genießt gerne die Ruhe im Garten. Der 38-Jährige möchte Bürgermeister von Oberwolfach bleiben. Foto: Springmann

Der Wahltag in Oberwolfach rückt näher: Am 18. Juni geben die Bürger ihre Stimme ab. Der amtierende Bürgermeister Matthias Bauernfeind hat unserer Redaktion einen Blick in sein Zuhause gewährt. Dabei plauderte er unter anderem über seine Hobbys.

Die Presse hat sich angekündigt. Statt des Amtsträgers soll der Privatmensch in den Mittelpunkt gerückt werden. Für Matthias Bauernfeind heißt das: Freizeitlook ist angesagt. Er wirkt entspannt – einen Gegenkandidaten gibt es nicht. Dennoch betreibt er weiter „Wahlkampf“ und will damit vor allem für die Wahlbeteiligung werben. Die Flyer sind noch nicht alle verteilt. „Aber das will ich vor Sonntag unbedingt noch schaffen“, so Bauernfeind.

In seinem Garten spricht er darüber, warum er vor acht Jahren unbedingt in Oberwolfach Bürgermeister werden wollte. Durch seine Arbeit als Kindergartengeschäftsführer habe er den Ort und seine Vorzüge bereits gekannt. „Und als Jürgen Nowak ankündigte, dass er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht, dachte ich, das könnte gut passen.“ Beim Rückblick lacht er. „Damals war schon der Witz an den Haustüren: ,Mit dem Namen wollen Sie hier Bürgermeister werden?’“, erzählt er. Geklappt hat es dennoch. Und die Familie zog mit Sack und Pack aus dem Freiburger Stadtteil Mooswald nach Oberwolfach.

Im Fertighaus im Wiesenweg lässt es sich gut leben – das dafür gerade noch ein Bauplatz frei war, wertet er rückblickend als gutes Zeichen. Dort wohnt er mit Tochter Alexandra, die die 5. Klasse der Gemeinschaftsschule in Hausach besucht. A Apropos Schule: In welchen Schulfächern war der Kandidat denn selbst gut? Da muss er nicht lange überlegen: Geschichte und Gemeinschaftskunde. Und schlecht? Er lacht. „In allen anderen – und ganz besonders schlecht in Sprachen.“ Die beiden jüngeren Kinder Franziska und Katharina leben bei der Mutter in Freiburg, seien aber regelmäßig an den Wochenende bei ihm. Zudem habe er ein Au-Pair aus Kolumbien, die ihn unterstützt, vor allem wenn er Abendtermine hat. „Alexandra ist zwar selbstständig, aber damit jemand da ist“, sagt er.

Zahlreiche Ölgemälde zieren die Wände

Seine Freiburger Heimat hat aber auch in Oberwolfach einen Platz gefunden. Vor allem in Form von Bildern, die im gesamten Haus verteilt sind, ebenso wie viele Erbstücke. Unter anderem die Aussteuertruhe seines Großvaters.

Viele Dinge habe er aber auch selbst gekauft, etwa die Ölgemälde. Das Auge dafür kommt nicht von ungefähr: Bauernfeind stammt aus einer Restauratorenfamilie. Die Einrichtung stammt zum großen Teil aus dem 19. Jahrhundert – ein ziemlicher Kontrast zum modernen Eigenheim. Ein besonderes Stück ist das Tafelklavier von 1870. Über Umwege sei es zu ihm gekommen. „Leider spielt keiner von uns Klavier, aber man weiß ja nie, was noch kommt“, sagt er. Gestimmt sei es jedenfalls schon einmal.

Und wohin zieht es Bauernfeind in den Urlaub? Er persönlich mache gerne Städtereisen. „Ich bin aber auch gerne einfach mal daheim und genieße die Ruhe“, sagt er. Und die lässt sich im großen Garten vortrefflich zwischen Rosen und Beerensträuchern genießen. Und auch dort finden sich einige Dinge aus Freiburg: ein historischer Sandsteintrog als Brunnen, ein Taufbecken und auch eine historische Straßenlaterne. Auch wenn Bauernfeind gerne gärtnert – das Bewässerungssystem und der Mähroboter seien eine riesige Erleichterung, gibt er zu.

Hinter dem Haus gibt es zudem Kräuterbeete – die Kräuter landen dann freilich auch in der Küche. Denn der 38-Jährige kocht gerne. Was dabei auf den Teller kommt? Das ist ganz unterschiedlich. „Immer unter der Prämisse, dass es auch die Kinder essen“, erklärt er. Ein Blick in den Kühlschrank bestätigt das: Viele Joghurts für die Kinder, aber auch Obst und Gemüse dürfen nicht fehlen, gerne auch in Bio. Und was darf niemals leer werden? „Wenn der Ketchup leer ist, schreien die Kinder“, sagt er und lacht. Für ihn dürfe auf keinen Fall die Milch für den Kaffee fehlen.

Wie viel Zeit letztlich für Hobbys bleibe, lasse sich nicht pauschal sagen. Gerade in den Schulferien versuche er, weniger Termine zu haben. Andererseits gebe es immer wieder Zeiten, in denen sich Termine an Termine reihen. „Das ist es schwer, etwas Regelmäßiges zu machen“, so Bauernfeind.

Für Hobbys bleibt leider wenig Zeit

Aber: Einmal die Woche geht es zum Personal Training. Zudem fahre er gerne Rad, auch wenn das Rad seit Kurzem kaputt sei. Außerdem sei er viel mit den Kindern unterwegs. „Und es ist immer ein Spagat, etwas zu finden, was alle toll finden“, sagt er. Aber Schwimmbad gehe immer. „Und mittlerweile haben wir fast alle im Umkreis abgeklappert“, fügt er hinzu. In Freiburg sei er in einigen Vereinen gewesen, unter anderem im Musikverein, Bürgerverein oder auch Siedlerverein. Und auch in Oberwolfach sei er Mitglied in einer Handvoll Vereinen. Leider fehle oft die Zeit – so ist dem Terminplan auch schon die Trompete zum Opfer gefallen. Für die Dirigentensuche bei der Trachtenkapelle hatte es aber ein Comeback gegeben: Bauernfeind hatte sich unter die Musiker gemischt und die Auswahl mit begleitet. Aber: „ Das war der Moment, als mir bewusst wurde, warum ich nicht mehr spiele“, sagt er und lacht.

So geht’s weiter

Oberwolfachs amtierender Bürgermeister Matthias Bauernfeind ist der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 18. Juni. Kurz vor der Wahl gibt unsere Redaktion einen Überblick zur Wahl und wie es weiter geht.