Moderator Bernd Kallfass (von links) mit den Kandidaten Gunter Albert, Wolfgang Löser, Kurt Günthner und Jörg Kopp. Foto: Günther

Die Gelegenheit, den Bewerbern für das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters von Grömbach im Rahmen der Kandidatenvorstellung Fragen zu stellen, nahmen viele der zahlreich erschienenen Einwohner wahr. Nach Einschätzung von Moderator Bernd Kallfass war etwa die Hälfte aller Wahlberechtigten auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus anwesend.

Grömbach – Unter anderem wurden die Kandidaten nach der Motivation für ihre Bewerbung gefragt. Jörg Kopp (Haiterbach) will Bürgermeister werden, weil er dabei die Menschen in den Mittelpunkt stellen könne, ohne – wie bisher in seinem Unternehmen – gewinnorientiert arbeiten zu müssen. Kurt Günthner (Grömbach) möchte mit seiner Bewerbung "für alle und für Grömbach nur das Beste", wie er sagte. Wolfgang Lösers (ebenfalls Grömbach) Motivation gründet sich darauf, dass er selbst erfahren habe, "dass da irgendwas nicht so ganz rund läuft" – hier wolle er etwas bewegen. Gunter Albert (Wörnersberg) verwies auf viele Freunde, die ihn gebeten hätten, seine Kompetenzen für den Ort einzubringen und diesen aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.

Idee einer Genossenschaft

Ein Fragesteller bemängelte, dass Grömbach kein Zentrum habe, wo sich die Bürger zwanglos treffen könnten, ob zu Boule- und anderen Spielen oder einem Schwätzchen. Löser brachte die Idee eines Genossenschaftscafés als Dorfmittelpunkt ein. Dem stand auch Albert positiv gegenüber. Wobei es aber nicht damit getan sei, dies einzurichten, es müsse sich auch jemand darum kümmern. Ein Gedanke, den auch Kopp vertrat. Er sprach sich dafür aus, ein Team zu bilden.

Welche Veränderungen in Grömbach konkret notwendig sind, wollte der nächste Fragesteller wissen. Für Günthner gilt es dabei, viel mehr miteinander zu tun, weil die Gesellschaft immer mehr auseinanderdrifte. Kopp sprach sich dafür aus, verbindlich miteinander zu reden, denn Reden heile viele Wunden, wie in einer guten Ehe. Löser hatte einen konkreten Vorschlag, der ihm bei seiner morgendlichen Walkingrunde eingefallen war: "Autos runter von den Gehwegen und auf der Straße parken." Für eine genaue Analyse "und dann loslegen" sprach sich Albert aus.

Arbeitsintensiver Job auch im Ehrenamt

Vielfältig waren die Antworten auf die Frage nach dem geschätzten wöchentlichen Arbeitseinsatz als ehrenamtlicher Bürgermeister. Albert – "Ich habe den Job, wie gesagt, schon einmal gemacht" – ging von mehr als 50 Wochenstunden aus. Viele Stunden schätzte auch Löser, auch am Wochenende, deshalb wolle er gegebenenfalls die Zeit in seinem Job reduzieren. Günthner ging ebenso davon aus, dass die Tätigkeit "bestimmt intensiv" sei. Vorsorglich gab er bekannt: "Ich habe Zeit genug." Für Kopp ist für das Amt "eine gute Planung unabdingbar".

Relativ einheitliche Statements gaben die vier Kandidaten zur Frage nach den in Grömbach geplanten Windrädern ab. Alle sahen sich an die jüngste Entscheidung des Gemeinderats – im Gremium hatte sich in der vergangenen Woche keine Mehrheit gefunden – gebunden, kritisierten die mangelnde Effektivität der Anlagen oder wollten diese, wenn überhaupt, nur weit außerhalb des Orts sehen.

Ecken und Kanten

Mit den Abschlussstatements, die von einem einfachen "Danke" bis zu "Ich bin bereit für das Amt des Bürgermeisters" reichten, endete die Veranstaltung, in der die Kandidaten auch eine Menge über sich und ihre jeweiligen Ecken und Kanten preisgegeben hatten. Angefangen bei den Hobbys: Löser ist seit vielen Jahren in Fasnetsvereinen aktiv, Günthner hob seinen Motorradclub und dessen Werte hervor, und Kopp stellte launig seine Leidenschaft heraus: "FC Bayern, das ist halt so."

Zufrieden ob des friedlichen und konstruktiven Verlaufs der Veranstaltung unter den schwierigen Bedingungen im Freien zeigten sich am Ende die Organisatoren.