Für sieben Kinder gibt es derzeit keinen Betreuungsplatz in Tuningen. Man müsse sich überlegen, ob man neu baue oder die bestehende Einrichtung erweitere. Foto: Bombardi

Bürgermeister Ralf Pahlow gibt einen Überblick der Tuninger Aktivitäten. Es ging unter anderem um den Friedhof, Gewerbegebiet, Kinderbetreuung und Flüchtlingsunterkünfte – hier sieht er die Gemeinde an den Grenzen.

Zum Bürgergespräch in den Sitzungssaal hatte Bürgermeister Ralf Pahlow eingeladen, hier hatten die Bürger die Gelegenheit, Fragen zu aktuellen Vorhaben in Tuningen zu stellen. Vorab jedoch führte der Schultes durch die laufenden und geplanten Projekte in der Gemeinde.

Friedhof: Hier zeigt sich ein klarer Trend zur Bestattung bei einem Baumgrab. Vor knapp drei Jahren wurde diese Möglichkeit eingeführt, jetzt sind nur noch zwei der insgesamt 32 Plätze frei und auf der angrenzenden Parzelle soll ein weiterer Ahornbaum gepflanzt werden. Die Nachfrage nach klassischen Erdbestattungen nimmt hingegen dramatisch ab. Das sei für die Gemeinde absolut in Ordnung, man werde sich dem Trend anpassen und man sei auch an einer neuen Friedhofsatzung in Vorbereitung. Bei den Rasengräbern soll es künftig auf Wunsch etlicher Bürger auch stehende oder schräge Steinplatten geben.

Radweg: Der geplante Radweg vom Netto bis zur Tankstelle wird aus Kostengründen aktuell nicht realisiert. Mit über 400 000 Euro sprengt dies den geplanten Rahmen, trotz einer Förderung von 50 Prozent. Für die Gemeinde ist dies im Moment kein Thema mehr, lediglich soll über die anstehende Sanierung der Kreisstraße eventuell eine direkt an die Fahrbahn angrenzende Schotterfläche Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger bringen.

Der Radweg zwischen der Talheimer Straße bis zum Liapor-Werk, wo die Firmengruppe Lämmle das Recyclingzentrum und die Erddeponie betreiben will, wird hingegen realisiert. Da sind bereits erste Vorbereitungen mit Rodungen am Laufen. Der Weg wird parallel zur Straße als Schotterweg gebaut.

Bürgermeister Ralf Pahlow informiert die Bürger über verschiedene Themen. Foto: Bieberstein

Unterbringung Geflüchteter: Dies ist eine fast nicht mehr stemmbare Aufgabe, so Pahlow. Aktuell habe man 130 Geflüchtete in Tuningen untergebracht, für weitere elf Personen müsse man kurzfristig eine Bleibe finden. Der Appell geht nach wie vor an Hausbesitzer und man sei dankbar über jegliche Hilfe. Man ist in Kontakt mit Herstellern von Mobilbauwohnungen. Diese sollen dann jedoch nicht in Containerbauweise errichtet werden, sondern in festen Holzmodulbauwerken, welche auch langfristig nutzbar sind. Für den Schultes ist im Zweifel jedoch auch eine vorübergehende Hallennutzung nicht ausgeschlossen.

Betreuungsplätze: Die Tuninger Bevölkerung wächst, letztlich auch wegen der Erweiterung des Neubaugebietes. Mit den Betreuungsplätzen wird es eng, aktuell sind für sieben Kinder keine Plätze verfügbar. Man müsse sich Gedanken über eine Erweiterung oder einen Neubau machen, um dieses Problem zu lösen.

Gewerbegebiet: Angrenzend an das Gewerbegebiet in Verlängerung der Gewerbestraße sollen weitere Flächen mit 2,2 Hektar geschaffen werden. Der Planentwurf ist bereits in der Offenlage. Diese Flächen sind dann ausschließlich für Tuninger Gewerbetreibende vorgesehen.

Kommunale Wärmeplanung: Mit den drei Biogasbetreibern in Tuningen ist man im Gespräch, die Abwärme bei der Stromerzeugung in der Gemeinde zu nutzen. Jetzt wird eine kommunale Wärmeplanung beauftragt ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.

Hegestraße: Der Baubeginn ist im April vorgesehen, in drei Bauabschnitten wird diese nun komplett erneuert. Rastplatz A  81: Dieser ist seit längerem gesperrt und die Bauarbeiten für die Erweiterung und Bau einer WC-Anlage wurden eingestellt. Durch die Privatisierung und neue Zuständigkeit der Autobahn habe man aktuell keinerlei Einfluss. „Wir wissen im Moment nicht, wann es weiter geht, wir versuchen das jedoch in Erfahrung zu bringen.“ so Bürgermeister Pahlow zum Abschluss der Fragerunde.