Uwe Seng (links) und Martin Toleikis träumen zusammen mit den anderen Ententürmlern vom Wiederaufbau des Ententurms an der Brigach. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wiederaufbau: Umsetzung der Idee vom Wiederaufbau des Ententurms steht noch ganz am Anfang

Erst war es nur ein Traum, "eine kleine Spinnerei", wie die Ententürmler es selbst nannten. Doch jetzt werden die Planungen der Mittelaltergruppe, den historischen Ententurm an der Brigach zwischen Klengen und Überauchen wieder aufzubauen, konkreter.

Brigachtal. Zeichnungen und auch Kostenplanungen werden erstellt, um dem Traum ein Stückchen näher zu kommen. Die Ententürmler sind in den vergangenen Wochen viel herumgereist, haben sich ähnliche Bauwerke angeschaut und sich informiert, wie ein solches Projekt realisiert werden kann.

Der Turm am Stadttor von Bräunlingen und der Romäusturm in Villingen wurden beispielsweise genauer unter die Lupe genommen, ausgemessen und Bauweisen betrachtet. Auch die Bachritterburg in Kanzach bei Bad Buchau haben sich die Ententürmler angesehen. Denn auch diese Burg ist ein Nachbau und "zeigt, wie es funktionieren kann", sagt Andreas Fanelli, einer der Initiatoren.

Das sagenumwobene Bauwerk Ententurm in Brigachtal sei vermutlich im Mittelalter eine Sommerresidenz, ein Wochenend-Häuschen für wohlhabende Bürger oder Adlige gewesen. Nach Grabungen in den 1980er-Jahren während des Baus der Verbindungsstraße zwischen Klengen und Überauchen, bei denen Reste der Fundamente gefunden wurden, konnte der Standort des Turms recht eindeutig nachgewiesen werden. Und an ungefähr dieser Stelle wollen die Initiatoren des Wiederaufbaus aktiv werden und den Turm so originalgetreu wie möglich bauen.

"Wir stehen noch ganz am Anfang", sagt Martin Toleikis. Zunächst gehe es nun darum, ob der Turm überhaupt gebaut werden darf und ob eine Finanzierung möglich ist. "Es müsste natürlich so viel wie möglich in Eigenleistung gemacht werden", sind sich die Initiatoren einig, die auf Unterstützung der Brigachtaler Bürger und Firmen hoffen. Die Rückmeldungen aus der Gemeinde seien bislang durchweg positiv, sagen Martin Toleikis und Uwe Seng, die davon überzeugt sind, dass der Wiederaufbau des Turms eine Bereicherung für den Tourismus und die Vereine in Brigachtal wäre.

Toleikis und Seng geraten regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über die Nutzungsmöglichkeiten sprechen. Man könne dort beispielsweise Führungen anbieten, Ritterlager und Mittelalterfeste veranstalten oder alte Handwerkskunst zeigen.